Seite:OAB Oberndorf 013.jpg

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Bezeichnung
der
bestimmten Punkte.
Höhe über dem
Meere
in Pariser Fuß.
Entfernung von
dem höheren Orte
in Stunden
à 13000 würt. Fuß.
Fall auf diese
Entfernung.
des höheren
Orts.
des tieferen
Orts.
nach der
Strombahn.
nach dem
Thal.
in Par.
Fuß.
in Proc. dem
Thal nach.
Von Rottweil (Brücke)
     bis Oberndorf (Brücke)
1667,7 1419 6,4 5,1 248,7 0,425
Von Oberndorf (Brücke)
     bis Sulz (Brücke)
1419,0 1306 3,3 2,9 113,0 0,340

Das Bett des Flusses besteht meist aus Sand und Geröllen, welch letztere größtentheils der Muschelkalkformation angehören. Die mit Weiden, Erlen und anderen Feuchtigkeit liebenden Holzarten bewachsenen Ufer sind nicht hoch, daher auch der Fluß öfters über sein Bette tritt und die Thalebene überschwemmt, wobei er nicht selten, namentlich an Brücken und Stegen, Schaden anrichtet; den höchsten Wasserstand erreichte der Fluß seit Menschengedenken in den Jahren 1824 und 1851.

Die Fischerei ist nicht sehr beträchtlich und beschränkt sich hauptsächlich auf Weißfische, Barben, seltener Aale, Nasen, Aschen und Forellen; letztere kommen zuweilen aus den Forellen führenden Seitenbächen in den Neckar.

Die wiesenreiche Thalebene ist an einzelnen Stellen so schmal, daß sie kaum dem Fluß den Durchgang gestattet (unterhalb Thalhausen), während sie oberhalb Epfendorf und bei Alt-Oberndorf eine Breite von 1/8 Stunde hat; zwischen diesen beiden Extremen bewegt sich in verschiedenen Abwechslungen die Breite der Thalsohle. Im allgemeinen trägt das Neckarthal in dem Bezirk den entschiedenen Charakter eines Muschelkalkthales (s. hier den Abschn. Bildung der Oberfläche im allgemeinen) und bietet mit wenigen Ausnahmen gerade nicht viele landschaftliche Reize. Innerhalb des Bezirks führen 5 Brücken (1 steinerne und 4 hölzerne) über den Neckar.

Einflüsse in den Neckar:

Von der rechten Seite:

a. Die Schlichem, welche bei Thieringen, O.A. Balingen, entspringt, erreicht den Bezirk an der östlichen Grenze unfern Ramstein und fließt viel gekrümmt in westlicher Richtung bis zu ihrer Einmündung oberhalb Epfendorf. Lauf innerhalb des Bezirks 3/4 Stunden. Das größtentheils enge, tief und schroff eingeschnittene Thal der Schlichem

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 013. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_013.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)