Seite:OAB Oberndorf 091.jpg

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Theil ihres Obstertrags nach außen absetzen. Das Obst wird theils gedörrt, theils gemostet.

In den meisten Orten ist die Stallfütterung eingeführt und nur einzelne im Schwarzwald gelegene Orte haben noch Viehaustrieb. Zweckmäßige landwirthschaftliche Neuerungen, wie vortheilhaft angelegte Düngerstätten, verbesserte Ackergeräthe etc., haben beinahe durchgängig Eingang gefunden und sind in den meisten Orten allgemein geworden; von verbesserten Pflügen findet man den Brabanter-, den Suppinger-Pflug und den amerikanischen Wendepflug; der deutsche Wendepflug ist nur in Alpirsbach ausschließlich noch im Gebrauch, weil dort kein anderer anwendbar wäre. Walzen und eiserne Eggen findet man beinahe in allen Orten und Repssäemaschinen haben Oberndorf, Beffendorf, Epfendorf, Fluorn und Hochmössingen; Dreschmaschinen befinden sich in Oberndorf, Alt-Oberndorf, Beffendorf, Bochingen, Hochmössingen, Peterzell, Schramberg, 24 Höfe, Waldmössingen und Winzeln. Die Getreideernte geschieht ausschließlich mit der Sichel und die Bespannung des Pflugs theils mit Pferden, theils mit Stieren oder Kühen.

Zur Bodenverbesserung wird neben dem gewöhnlichen Stalldünger Pferch, Gyps, Hallerde, Kompost, Asche, Dungsalz, Knochenmehl, Mergel, Guano und besonders viel Jauche angewendet. In einigen Schwarzwaldorten ist das Brennen der Felder noch üblich.

Werth und Ertrag. Der Werth des Bodens ist wie dessen Ertrag sehr verschieden; eine übersichtliche Zusammenstellung nach den Angaben der Ortsvorstände über die Aussaat, den Ertrag und die Preise der Güter liefert folgende Tabelle, in der auch die den Boden bedingenden Gebirgsarten angegeben sind:

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 091. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_091.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)