Seite:OAB Oberndorf 130.jpg

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Beffendorf, Peterzell, Röthenberg, Schramberg, Seedorf, Sulgen, Waldmössingen, Winzeln.

b. Seit der Reformation.

In den altwürttembergischen Bestandtheilen wurde die Reformation wie in Württemberg überhaupt um 1535 eingeführt. In der Herrschaft Schramberg war um dieselbe Zeit auch die neue Lehre eingedrungen unter dem protestantischen Besitzer Hans von Landenberg, und Balthasar Münch war evangelischer Pfarrer zu Sulgen und zugleich Amtmann und Schreiber desselben. Der Nachfolger des Landenbergers, Rochus Merz, dagegen führte um 1558 mit Gewalt die katholische Lehre wieder ein.

Die katholischen Orte gehörten fortwährend zum Landkapitel Rottweil, auch nach der definitiven Organisation der katholischen Kirche vom 3. Nov. 1810. Am 3. Juni 1814 wurde ein eigenes Landkapitel (Dekanat) Oberndorf gebildet, zu welchem Oberndorf, Aichhalden, Alt-Oberndorf, Bochingen, Epfendorf, Harthausen, Hochmössingen, Lauterbach, Mariazell, Schramberg, Seedorf, Sulgen, Waldmössingen und Winzeln kamen. Jetzt umfaßt dieses Dekanat alle katholischen Orte des Oberamts außer Ramstein und Thalhausen, wovon ersteres als Filial von Irslingen, letzteres als Filial von Herrenzimmern zum Dekanat Rottweil gehört.

Nach der Synodalordnung vom 1. August 1547 gehört Sulgau, Filial von Weiler (jetzt badisch), zum Dekanat Hornberg, ferner Fluorn zum Dekanat Sulz. Beide Dekanate stunden unter dem Generalat Tübingen (später Bebenhausen). So blieb es bei der neuen Diöcesaneintheilung vom 14. Juni 1807. Ober-Ehlenbogen gehört von Alters her zu Schömberg (O.-A. Freudenstadt) und mit diesem zum Dekanat Freudenstadt. Sonst gehören alle Evangelischen des Oberamts zum Dekanat Sulz Generalats Reutlingen.


3. Besondere Schicksale.

Bei dem Kampfe König Albrechts mit König Adolf um das Reich tritt Oberndorf hervor, als vom 16/17. April 1298 Herzog Otto von Baiern dem König Adolf zu Hilfe eilend hier übernachtete. Ein eifriger Anhänger König Albrechts, Graf Albrecht von Hohenberg, überfiel ihn allda, und hoffte ihn zu vernichten. Dem Herzog Otto aber wurde der Anschlag verrathen; er griff am 17. mit Tagesanbruch selbst an und trieb seinen Feind gegen Leinstetten. Da fielen auf hohenbergischer Seite ein paar hundert Mann und unter ihnen

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_130.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)