Seite:OAB Oberndorf 133.jpg

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Pfohren nach Heidelberg große Einbußen. Eine achttägige Lagerung von 14000 Kaiserlichen zwischen Harthausen und Trichtingen im September 1689 verursachte bedeutenden Schaden. Auch im September 1691 war ein kaiserliches Lager bei Winzeln.

Im spanischen Erbfolgekrieg rückte im Juli 1704 der französische Marschall Tallard mit 35000 Mann dem Kurfürsten von Baiern zu Hilfe über Hornberg heran und schlug sein Lager auf dem Hardt. Auch die entlegensten Orte wurden von den Franzosen geplündert, das Vieh weggetrieben und die Früchte abgemäht. Mehrere Dörfer, wie Mariazell, wurden angezündet.

Im österreichischen Erbfolgekrieg litt Oberndorf 1744–45 durch Quartiere, Durchmärsche und Lieferungen an Österreicher und Franzosen; in Schramberg war im Winter 1744–45 ein französisches Militärspital. Am 28. März 1793 war in Oberndorf das Hauptquartier des Prinzen Condé; 1795 wurde das Condésche Corps zum Theil in der Herrschaft einquartiert und als er am 13. Mai abzog, blieb im Augustinerkloster ein Spital zurück.

Als 1796 der französische General Moreau den Übergang über den Rhein erzwungen hatte, besetzten die schwäbischen Kreistruppen auf ihrem Rückzug auch Oberndorf Schramberg und Alpirsbach; beim letzteren Orte wurden sie am 10. Juli von den Franzosen angegriffen, erhielten aber Verstärkung und trieben sie zurück. Auch am 12. Juli drängte bei Betzweiler eine schwache Abtheilung schwäbischen Fußvolks 500 Franzosen gegen Dornhan, und von da eine andere Abtheilung dieselben nach den 24 Höfen. Als jedoch der Fürst von Fürstenberg erfuhr, daß der Erzherzog Karl sich nach Pforzheim zurückgezogen habe, beschloß auch er, mit den bei Sulgen stehenden Kreistruppen seinen Rückzug nach Horb über Oberndorf anzutreten, wurde aber am nämlichen Tage (14. Juli) von den Franzosen angegriffen. Diese verdrängten seine Vorposten aus Haslach, Hausach und Alpirsbach, Peterzell und Röthenberg und letztere zogen sich nun mit den bei Aichhalden und Hochmössingen aufgestellten Abtheilungen über Waldmössingen, Heiligenbronn und Epfendorf nach Oberndorf zurück. Allhier hatte der Fürst sein Hauptquartier aufgeschlagen, marschirte aber in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli nach Haigerloch ab, wohin ihm die in Oberndorf zurückgelassene Besatzung in Kurzem nachfolgte. – Beim Rückzug der Franzosen im Herbst dieses Jahrs kamen am 28. Sept. die Österreicher unter dem Feldmarschalllieutenant Petrasch nach Oberndorf.

Im März 1799 im Dominikanerkloster einquartirt, erpreßte der

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_133.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)