Seite:OAB Oberndorf 190.jpg

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fremdes Geld in das Land gebracht (s. auch den allgem. Theil). Der Betrieb der Farbmühle hörte im Jahr 1845 auf; in den Jahren 1857–1861 richtete Jakob Greiner ein Holzmanufakturgeschäft mit ungünstigem Erfolg hier ein, worauf die ehemalige Farbmühle in die Hände des Johann Georg Adrion von Ehlenbogen gelangte, welcher eine Sägmühle hier betreibt und die Wohnungen vermiethet.

2. Bühl, ein einzeln stehendes Haus, liegt gegenüber der Farbmühle und ist seit 8 Jahren Eigenthum der Gemeinde Alpirsbach.

Geschichte.[1]

Rotman von Hausen (Hausach an der Kinzig), Adalbert von Zollern und Graf Alwig von Sulz, denen das Gut Alpirsbach durch Erbschaft angefallen war, beschlossen hier auf eigenem Grund und Boden ein Kloster zu gründen. Hierüber zogen sie den Bischof Gebhard von Constanz päpstlichen Legaten, den Abt Udo von St. Blasien und andere ehrbare Männer zu Rath und übergaben dann das Gut mit dem umliegenden Wald, auch Güter in Dornhan, Hochmössingen, Höfendorf (neupreußisch), Gartach (nicht sicher zu bestimmen), Haslach (im Kinzigthale), Vöhringen (O.A. Sulz) und Nordweil (im Breisgau) an Bernhard von Fluorn als Salmann, damit er alles dem Abt und Konvent des neu zu errichtenden Klosters übergäbe; zugleich beschlossen sie, für das Kloster um den päpstlichen Schutz, für welchen ein Goldstück jährlich gereicht wurde, nachzusuchen, verliehen dem Abt und Konvent volle Gewalt, über ihr Eigenthum zu verfügen, und die Freiheit, einen Schutzvogt zu wählen. Adelbert von Zollern, als er später selbst in das Kloster trat, schenkte demselben auch Güter in Füßen (bad. B. A. Bonndorf), Sulz und Göllsdorf, mit Ausnahme dessen, was seine Dienstmannen hier besaßen (Württ. Urk.Buch 1, 315). Nachdem der Bau des Klosters so weit vorgeschritten war, daß es Mönche (wahrscheinlich aus St. Blasien) aufnehmen konnte, weihte es auf Bitten der Stifter der genannte Bischof Gebhard von Constanz am 16. Januar 1095 feierlich ein, und Bernhard übergab Gott und dem heil. Benedict die oben genannten Widemsgüter. Nach 4 Jahren war der Bau ganz vollendet und nun bestätigte der Bischof Gebhard das Kloster


  1. Urkunden bei Besold, Documenta 235–324, Reyscher Statutarrechte 25–67, über den Besitz im Breisgau bei Mone Zeitschrift 21, 211–229, Geschichte von C. B. A. Fickler in Lorent Denkmale des Mittelalters in dem Königr. Württemberg I. Mannheim 1866. S. 173–216 (auch besonders abgedruckt).
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 190. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_190.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)