Seite:OAB Oberndorf 219.jpg

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dem Dorf die Hälfte der Zehenten zu O., Lehen von Graf Rudolf von Hohenberg, welcher seine Zustimmung dazu gab (Schmid, Mon. Hohenb. 639. 647) und starb der letzte seines Stammes 1397 (Zimmerische Chronik 1, 371). Hugo von Bochingen half am 9. Juli 1386 die Schweizer bei Sempach bekämpfen.

Die ältesten bekannten Pfarrer sind Lutholdus presbyter de B. im 11. Jahrhundert (Mone, Quellensamml. 4, 93), Heinricus plebanus de B. 1222 Merz 3 Zeuge in einer Urkunde des Klosters Salem (Cod. Salem. in Karlsruhe 1, 161).

Der Kirchensatz gehörte den Herzogen von Teck. Herzog Friedrich übergab solchen nebst zugehörender Hofstätte und Behausung im Jahr 1334 dem Augustiner Nonnenkloster in Oberndorf, was Herzog Hermann von Teck 1349 bestätigte. Das genannte Kloster inkorporirte 1364 denselben samt der damals hinzugetheilten Kirche in Haarhausen (abgegangen bei Brittheim, O.A. Sulz) mit Erlaubniß des Bischofs von Konstanz gegen eine bestimmte Abgabe an denselben (Petrus Suevia eccl. 641). Ebendiesem Kloster gehörten 20 Jaucharte Waldung, bestimmte Gülten, deßgleichen endlich fast der ganze Zehente (Köhler 65).

Allhier bestund schon 1359 eine Klause, welche 1492 bereits so in Abgang gekommen war, daß die noch einzige damals vorhandene Klausnerin solche mit allen Gnaden und Freiheiten um 26 Pf. Heller an die Gemeinde Bochingen abtrat (eb. 45).

Von benachbarten geistlichen Stiftungen hatten, außer den obigen, hiesige Besitzungen: das Dominikaner Nonnenkloster in Oberndorf, die Klause daselbst (eb. 21. 22. 25. 46. 48), das Kloster Alpirsbach (beträchtliche Gülten von 4 Lehensbauern, 1581 seitens des Klosters fast ganz an die Grafen von Zimmern verkauft), das Kloster Wittichen (noch 1802 ein unter mehrere Bauern vertheilter Lehenshof).


Ehlenbogen,
Gemeinde III. Kl. bestehend aus: a. Ober-Ehlenbogen, Weiler, mit Hardthöfle, Haus, 177 Einw., b. Unter-Ehlenbogen, Weiler, 90 Einw., Gesamteinwohnerzahl 267, worunter 3 Kathol. Parzelle a. ist nach Schömberg, O.A. Freudenstadt, Parzelle b. nach Alpirsbach eingepfarrt. 4 Stunden nordwestlich von der Oberamtsstadt gelegen.


In dem tief eingeschnittenen reizenden oberen Kinzigthal (Ehlenboger Thal) erstreckt sich in einer Ausdehnung von etwa 2 Stunden der aus vereinzelten Wohnungen bestehende Ort. Der oberhalb der Einmündung des Buchbachs in die Kinzig gelegene Theil des Orts heißt Ober-Ehlenbogen, der unterhalb gelegene Unter-Ehlenbogen; das Hardthöfle liegt vereinzelt auf der Anhöhe von Schömberg. Das gegen

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 219. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_219.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)