Seite:OAB Oberndorf 244.jpg

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Zum Schloßgut gehören überdieß 1 Ziegelhütte, 1 Bierbrauerei und 1 Brennerei. Das Gut wird in 7 Rotationen rationell bewirthschaftet; auch sind daselbst 40 Stück Rindvieh und 8 Pferde aufgestellt.

In loco, qui dicitur Hardhusa wird am 10 Mai 882 für das Kloster St. Gallen eine Urkunde ausgestellt (Wirt. Urk.-Buch 1, 182). Im Jahr 994, oder etwas früher, kam eine hiesige Besitzung als Zugehörung des Gutes Epfendorf durch die Mildthätigkeit der Herzogin Hadwig an das Kloster Petershausen (s. Epfendorf).

Die Lehensherrlichkeit über den Ort war seit der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts in den Händen der Herren von Geroldseck und kam von diesen 1471 mit Sulz an Württemberg.

Zuerst waren belehnt die Hack von Harthausen, ein Zweig der Familie Hack von Oberndorf. Die Hacke überhaupt, ohne nähere Bezeichnung, treten in dieser Gegend urkundlich auf, im Jahr 1275 mit Albrecht und Hermann (in einer Urkunde des Klosters Kirchberg), ferner 1303 mit Hermann, Markward, Konrad und Gerung. Zu Anfang des 14. Jahrhunderts taucht für unsere Kenntniß erstmals die Benennung „von Harthausen“ auf; im Jahr 1332 verkauften die Söhne des verstorbenen Hacken von Harthausen, Johann und Konrad, Bürger zu Oberndorf, eine Wiese ans dortige Augustinerkloster. Konrad und Berthold, die Hacken von Harthausen, wohnten 1386, unter der württembergischen Mannschaft, der Schlacht von Sempach bei (Steinhofer 2, 454).

Der Name Johann kommt öfters in der Familie vor, in der Mitte des 14. Jahrhunderts ein Heinrich. Ihr gehörte zeitweilig Weiler (jetzt badisch) bei Mariazell, wenigstens zur Hälfte (eb. 2, 947). Dietrich Hack von Rottweil, welcher als Seitenverwandter im Streit mit Jakob von Leinstetten den Besitz des Lehens durchgesetzt hatte (Chmel, Materialien 2, 106), verkaufte um 1477 Burg und Dorf an Georg von Ehingen, welchem Graf Ulrich von Württemberg den 7. Merz 1478 beides verlieh und erlaubte, es seinem Schwiegervater Konrad Schultheiß, Bürgermeister in Reutlingen, zu überlassen, doch solle er stets das Lehen selbst empfangen und thun, was Lehenspflicht ist. Von Georg von Ehingen kam dann beides an Georg von Rosenfeld, welcher am 2. Mai 1481 damit belehnt wurde und 1484 einen hiesigen Hof für 74 fl. dem Kloster Alpirsbach abkaufte. Werner von Rosenfeld sagte den 21 Juni 1520 dem K. Karl V. das Lehen auf und verpfändete es an seine Vettern Hans Dietrich und Andreas von Hoheneck. Es wurde jedoch wieder eingelöst. Als am 18 April 1549

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 244. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_244.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)