Seite:OAB Oberndorf 275.jpg

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Die 15 Morgen große eigentliche Weide wird mit der Brach- und Stoppelweide für Schafe benützt und liefert der Gemeinde eine jährliche Pachtsumme von 300 fl.; überdieß trägt die Pferchnutzung gegen 200 fl. ein.

Was die Viehzucht betrifft, so ist die der Pferde gering, jedoch im Zunehmen, dagegen die des Rindviehs (Schweizerrace) gut und wird durch 2 Schweizerfarren nachgezüchtet. Herbstaustrieb findet noch statt. Der Handel mit Vieh ist unbedeutend.

Auf der Weide lassen einige Ortsbürger 150–170 St. deutsche, theilweise auch Bastardschafe laufen.

Schweinezucht besteht, jedoch nicht in der Ausdehnung, daß nicht die meisten Ferkel von außen bezogen werden müßen; von den aufgemästeten Schweinen wird ein Theil auswärts verkauft.

Von Geflügel werden hauptsächlich viele Hühner gezogen und Eier kommen in die Umgegend zum Verkauf.

Die Bienenzucht ist gut und im Zunehmen; Wachs und Honig wird theilweise nach außen abgesetzt.

Die Fischerei in dem Forellen führenden Heimbach ist nicht von Belang; das Fischrecht hat der Staat, der es um 2 fl. jährlich verpachtet.

Außer dem 825 fl. betragenden Stiftungsvermögen sind keine weitere Stiftungen vorhanden.

Auf der westlich vom Ort gelegenen Flur Kalköfele entdeckte man ein ausgemauertes gewölbtes Grab, das ein menschliches Skelett enthielt, aber nicht näher untersucht wurde; die Vermuthung, es möchte ein römisches Grab gewesen sein, liegt ziemlich nahe, um so mehr, als in der Nähe (westlich) eine Römerstraße vorüber zog.

Nördlich vom Ort kommt die Benennung „Burgösch“ vor, was auf eine hier gestandene Burg hindeutet. Gegenüber von Römlinsdorf lag am rechten Ufer des Heimbachs der abgegangene Ort Heimbach.

R. erscheint erstmals 1139, als Rimigesdorf, unter den Orten, wo das Kl. Gengenbach Besitzungen hatte (Bulle P. Innocenz II. Wirt. Urk. 2, 8, in der Bulle P. Nicolaus IV. für Gengenbach von 1287 steht dafür Rumilinsdorf. Würdtwein Nov. subs. dipl. 7. 110.) Sonst besaßen auch die Grafen von Hohenberg und die Herren von Geroldseck hiesige Güter und Rechte (Schmid, Mon. Hohenb. 207 und oben unter Fluorn).

Nach und nach erwarb das Kl. Alpirsbach den Ort, einzelnes 1337 von den Herren von Reuthin (s. bei Reuthin), 1411 von

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 275. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_275.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)