Seite:OAB Oberndorf 281.jpg

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seinen unteren Stockwerken sind von der romanischen Kirche her ein Hund und eine Maske eingemauert. Von den 2 Glocken hat die größere die Umschrift: Gebrüder Meinrad Grüninger gos mich in Villingen 1841; die kleinere stammt aus der Zeit des Thurmes und trägt die Namen der vier Evangelisten und o rex glorie criste veni cum pace. Früher war um die Kirche her ein sehr fester Kirchhof und dabei ein Vorwerk, worauf unter drei uralten Linden steinerne Bänke standen.

Die Unterhaltung der Kirche ruht zu 2/3 auf der Gemeinde Röthenberg, zu 1/3 auf der Gemeinde Bach.

Seit 1841 ist der Begräbnißplatz östlich vom Orte verlegt worden.

Das stattliche Pfarrhaus liegt samt Garten südlich von der Kirche und ist vom Staate zu unterhalten.

Das ansehnliche zweistockige Schul- und Rathhaus wurde 1816 erbaut und enthält neben den Gelassen für den Gemeinderath 2 Lehrzimmer und die Wohnung des Schulmeisters und des Lehrgehilfen.

Gutes Trinkwasser liefern hinreichend 12 laufende und 16 Ziehbrunnen; das Wasser kommt durch eine etwa 1/4 Stunde lange Leitung in den Ort herein und wird von da weiter zur Ölmühle geleitet, es enthält Eisentheile und wirkt gelinde abführend. Die Markung ist reich an guten Quellen und auch die Parzellen sind hinreichend mit gutem Trinkwasser versehen. Aus dem 1/4 Stunde südwestlich vom Ort gelegenen Keßlermoos entspringt der Röthenbach und der Kirnbach, beide in die Kinzig gehend; im Osten der Markung beginnt der in den Röthenbach fließende Heftenbach. Auf den südlich gelegenen Weiherwiesen befand sich früher ein dem Kloster Alpirsbach gehörender 16 Morgen großer Fischweiher, hier entspringt die Eschach. Periodisch fließende Quellen sind einige vorhanden. Der obere Müller hat einen kleinen Weiher zum Gebrauch für seine Mühle.

Eine Wette und ein Teich zum Verschwellen der Deuchel besteht.

Vicinalstraßen gehen nach Winzeln, Aichhalden und eine sehr steile nach Röthenbach hinunter.

Über den Röthenbach geht im Ort eine steinerne Brücke mit 2 Durchlässen und außerhalb des Orts ein hölzernes und ein steinernes Brückchen; ferner über den Kirnbach ein hölzernes und über den Heftenbach ein steinernes; ihre Unterhaltung hat die Gemeinde.

Die Einwohner, ein gutgewachsener gesunder Menschenschlag, sind sehr fleißig, tüchtig in der Arbeit, sparsam und geordnet; Leute, die

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 281. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_281.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)