Seite:OAB Oberndorf 285.jpg

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Rheinebene. Eine zweite Römerstraße kreuzte die erstere 1/4 Stunde südöstlich von Röthenberg im Walde Götzenstruth; sie hat ihre Richtung von Südwesten nach Nordosten. In der Nähe des Kreuzungspunktes will man auch schon auf Mauerspuren gestoßen sein.

Zu der Gemeinde gehören:

b. Brandsteig, ein vereinzeltes, 1/4 Stunde südwestlich vom Mutterort gelegenes Haus.

c. Etzenbühl, ein einzelnes Haus, nur einige 100 Schritte südwestlich von Brandsteig gelegen.

d. Heftenbach, liegt über dem nahen Heftenbachthälchen 1/4 Stunde östlich vom Mutterort.

e. Kiener, ein aus vereinzelten Häusern bestehender Weiler, der mit dem südlichen Ende des Mutterorts beinahe zusammenhängt.

f. Reint, liegt in einem kleinen Thälchen 1/8 Stunde östlich von Röthenberg.

Röthenberg trugen die Hack und die Herren von Reuthin von den Herren von Falkenstein zu Lehen und der Ort kam meist von den genannten Lehensmannen (1309. 1337. 1411. 1416), die Vogtei und andere Gerichtsbarkeit von Wilhelm von Bach 1511 an das Kloster Alpirsbach, welches auch über die Pfarrei das jus collaturae und advocatiae mit aller Jurisdiction besaß. Mit diesem Kloster kam alles an Württemberg.

Über die Erdmännlein, die sich früher bei Röthenberg aufhielten und den Bewohnern von R. unsichtbar verschiedene Arbeiten verrichteten, jetzt aber längst verschwunden sind, s. Meier, Deutsche Sagen, Sitten und Gebräuche aus Schwaben Thl. I., S. 61.

Früher opferten manche Einwohner dem Sturme. Dieses Opfer bestand in einem Schüßelchen voll Mehl nebst einem Stückchen Brod und Speck, welche Dinge sie, sobald ein Wind kam, aus dem Fenster hinausstreuten.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 285. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_285.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)