Seite:OAB Oberndorf 303.jpg

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Berneck und dem Kirnbachthal hinziehenden Bergrücken, eine Stunde südöstlich vom Mutterort hoch gelegen; im Jahr 1787 wurde der Ort von Mariazell getrennt und nach Schramberg eingepfarrt. Ober-Tischneck, jetzt kurz Tischneck genannt, blieb bei Mariazell und wurde bei Errichtung der selbstständigen Gemeinde Hardt dieser politisch zugetheilt. In Unter-Tischneck wurden im 16. Jahrhundert zwei Lehengütchen von Württemberg eingetauscht und 1550 machte Jakob Langenbach seinen bisher zehentfreien Hof gegen 10 fl. auf ewige Zelten zehntbar.

Der Ortsname ist ursprünglich Schrannenberg (so vorkommend z. B. in einer Kloster Alpirsbacher Urkunde vom 27. October 1293, also von Schranne abzuleiten; früher wurde gesagt „der Schramberg.“ (Zimmerische Chronik 3, 377.)[WS 1], Schramberg wurde der Hauptort einer Herrschaft, welche früher Falkenstein hieß, und zu welcher nach ihrem späteren Bestande (bei dem sie, unter dem gräflich bissingen'schen Obervogteiamt, bis 1806 6 Ämter bildete) Sch., Aichhalden, Lauterbach, Mariazell, Sulgen[1] und Thennenbronn (seit 1810 badisch) mit Parcellen gehörten. Ursprünglich Eigenthum der Herzoge von Zäringen kam die Oberherrschaft über diese Orte von ihnen erblich an deren Nebenzweig, die Herzoge von Teck. Als Teck’sche Lehensmannen in der Gegend erscheinen im Anfang des 14. Jahrhunderts die Herren von Schilteck (1304 Nov. 20 in der Urkunde der Herzoge Simon und Konrad von Teck). Durch Heirath kam ein Antheil an Diem Herter, dessen Sohn sich Fritz Herter von Schiltegg nannte und am 18. Nov. 1333 von Herzog Ludwig von Teck mit Gütern in Göttelbach, auf Sulgen und Liebenberg, in Sulzbach und Lauterbach, am Schrannenberg, an der Schiltach, am Berlisbach etc. belehnt wurde. Eine seiner Schwestern und Erbinnen, Anna, verkaufte am 27. April 1347 die Mühle zu Schrannenberg und verschiedene umliegende Besitzungen an die von Falkenstein. Auch die Herren von Ramstein (bad. Amt Hornberg) erhielten Antheil an der Herrschaft. Nach und nach kam die ganze Herrschaft an die noch weiterhin begüterten Herren von Falkenstein, welche sie seit Aussterben der Herzoge von Teck (noch Anfangs des 15. Jahrhunderts) als Eigenthum besaßen.

Graf Ludwig von Württemberg erkaufte den 26. Sept. 1444


  1. Sulgen wurde 1558 als Stab substituirt für den Stab Langenkirnbach, welcher 1552 durch Merz von Staffelfelden erkauft, 1558 an Württemberg vertauscht wurde.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. In der zweiten verbesserten Auflage: Zimmerische Chronik 3, 304, Zeile 5.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 303. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_303.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)