Seite:OAB Oberndorf 306.jpg

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Personen besetze und sich poenam sanguinis in eine Geldstrafe zu verändern nicht unterstehe.“ (Gärth.) Im Jahr 1805 kam die Herrschaft und namentlich die Oberlehensherrlichkeit unter Württemberg.

Am 25. Sept 1834 errichteten die Mitglieder der Familie der Grafen von Bissingen-Nippenburg einen Familienvertrag, durch welchen die Herrschaft Sch., ein Kunkellehen, zu einem Fideicommiß gemacht wurde, in welchem der Mannsstamm des gegenwärtigen Besitzers, Grafen Cajetan und nach dessen Erlöschen der Mannsstamm seines Bruders, Grafen Ernst zu Orawitza in Ungarn († 1835), mit Ausnahme des weiblichen Geschlechts der im Mannsstamm ausgestorbenen Linie und erst nach dem Aussterben des Mannsstamms beider Linien das weibliche Geschlecht im Besitze succediren soll. Auch darf die Herrschaft ohne die Zustimmung der Agnaten und Cognaten weder verpfändet noch belastet werden. (Der jetzige Herrschaftsbesitzer erkaufte 1836 Ramstein, wie oben erwähnt, und im Oberamt Rottweil gleichfalls 1836 Neckarburg, 1839 das Schloßgut Hohenstein.)

Ursprünglich (im Jahr 1275 schon längst) bestund für die Gegend eine Kirche Falkenstein (Freiburger Diöcesanarchiv 1, 40). Die Schramberger Kirche wurde in der Mitte des 16. Jahrhunderts aus einer Kapelle zur Pfarrkirche erhoben. Patronen sind die Grafen von Bissingen.

Nach dem Lagerbuch von 1547 bestunden in der Herrschaft Schramberg damals noch bloß drei Pfarrkirchen, Mariazell, Sulgen und Lauterbach, und vier Kapellen zu Schramberg, Falkenstein, Hugswald und Heiligenbronn.


Seedorf,
Gemeinde III. Kl. mit 907 Einw., worunter 2 Ev. – Kath. Pfarrei; die Ev. sind nach Fluorn eingepfarrt. Der Ort liegt 21/2 Stunden südwestlich von der Oberamtsstadt.


Mitten auf der Hochebene zwischen dem Neckar- und dem Schiltachthale, in der sanften Einmuldung des hier einen starken Bogen machenden Eschachthälchens liegt an der Einmündung des Seebachs in die Eschach der große schöne weitläufig gebaute Ort, der theils in die Thalebenen, theils auf den zwischen denselben leicht ansteigenden Flachrücken hingebaut ist. Seine hübschen stattlichen Schwarzwaldbauernhäuser lagern sich angenehm zerstreut, von Wiesen, die oft mit Waldbäumen besetzt sind, unterbrochen, an den breiten reinlichen chaussirten Straßen; seit dem Brande vom 10. Oktober 1861 hat

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 306. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_306.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)