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Wald: saúan Tannenzapfen, hitzəle Forchenzäpflein, këanspên, reis, buschlan, bischəle, dîgan holz, bridd, briddër, dremməle abgesägtes Scheitstück (dremmel Schwindel), an schoədweggan Keil, buəbanhaegəle (Pfeff.) Weißdorn, waldwîdan Viburnum Lantana, die Beeren davon jûdanbêran, lindanbollan Lindennüßchen, allê italienische Pappel; heindəle Himbeeren; ërdbêran, auch bloß bêran oder báiran; braunbêran; máurochan Morcheln.

Thiere: heggoəss Eidechse, hebbedsarran Heuschrecken, dër schaer und schaermaús Maulwurf, diə schnaëg, áummoəssan, kårnvërderbër Werre, molle Engerling, sonnanvogel Schmetterling, an raúb; vêgel: kengel Kiel, maúsgan mausern, fläddəran flattern, dullâ Dohle, hätz, dër habbs, gschwälmle Schwalbe, gstårk, dráuschdel, bônfeink, schnáigitzan, blåmoəsle etc.

Tages- und Jahreslauf: send ër vërwachəd? zwischan de liəchdër, ôvanmärgan leidan, schlåf wôl (Ton auf dem ersten Wort), ’s nâchdəd, ’s dâgəd, lëabəd wol z’middâg! vëschbër, ’s neinnebráud, ’s åbədbráud; wiə zeid ischds? heind heute, man morgen, mannan margan morgen frühe, naechd vergangene Nacht, dîsan dâg übermorgen (dagegen: dîsër pfarr der vorige Pfarrer). Wëardig, sonndig, mêndig, zeinschdig, dônschdig, samsdig; Jannër, Fêbër, Mêz, Abrell; dër zwelfd Dreikönigtag, weinnaechdan (an Weihnachten wünscht man an guəds jår), Auschdəran, Pfingschdan.

Witterung: ’s rëangəd, auch ’s rengnəd, ’s rengəd, ’s rengləd, heind håd dër Pêdër mid buəchəne meggel gschûrd sagt man, wenns graúsig hoəss ischd, ’s dônrəd oder ’s dáunrəd, dër hemmelsvaddër balgəd graúsig, ’s wëaddërloəchəd es blitzt kitzanbáunnan, ’s håd se vërkuələd, dês ischd an hurnîgel gsein (Schneien und Regnen durch einander).

Bürgerliches und kirchliches Gemeinwesen:

’s ård, dër flëagan, flëaganschâdan, ’s ischd nôn so an hefd, vogd, auch schuldəs, einvendîran; d’ bårkirch, d’ wargel schlagan, bráunschdglogg, hiəchan hallen, mêsmër, kath. dër pfarrhof, ’s hërrle, dër hërr.

Berufsarten: babeirër, ’s babeiër; safáidër und salfáidër; abbedáigër (sô kênd mans en dër abbedáig háun), guddër, burvel.

Umgangsformen: aûsseláifër Besuch, oəm aussefolgan begleiten, z’stûban und z’liəchd gáun Vorsitz bei Tag und bei Nacht, Pfeffingen: z’ëabschmër gáun; i wûr doch id so grôb sein sagt man, wenn man Angebotenes ausschlägt, dês ischd îbrîg überflüssig (ebenfalls beim Aufwarten), î komm gê áu jabbës îber sagt man, wenn man zum Mitessen eingeladen wird; bhîə godd! „háund ër gjassan?“ „goddlob“; „fleissig, fleissig“? Antwort: „bissle, bissle“ oder auch: „an weng“; „komməd áu mid“! Antwort: „hå mër welle då bleiban“; jåjå!

Schelt- und Fluchwörter: stråligër laúsbuə, daggel, kôk, daú dommër gênzeng! láumbanmensch, an dondërschlëachdigs leimble, d’ schludd was sonst Schlamp, kraddanmaúl, koəb, wuəschd! Der Spitzname der Balinger ist nglessitzër, der der Endinger êmbəlesfáisër (fáisan stinken), die Erzinger heißen pflommansegg,

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0148.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)