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(Fortsetzung von S. 157.)

wohin Bitz, Burgfelden, Ebingen, Hossingen, Lautlingen mit Thierberg, Margrethausen mit Ochsenberg, Meßstetten, Oberdigisheim, Onstmettingen, Pfeffingen, Streichen, Thailfingen, Thieringen, Truchtelfingen, Unterdigisheim, Winterlingen und Zillhausen gezählt werden. (Näheres über den Boden siehe oben.)

Im untern Bezirk sind die Erträge bei weniger Saatquantum und weniger Beschwerlichkeit des Anbaus im Allgemeinen besser als im obern. Der Obstbau ist im untern Bezirk verbreiteter, als im obern und wird in günstigeren Jahrgängen Obst über den Bedarf geerntet, welches von Balingen, Ostdorf, Heselwangen, Frommern, Stockenhausen, Endingen, Weilheim, Waldstetten, Geislingen hauptsächlich in den oberen Bezirk und in die Gegend von Tübingen verkauft wird. Nasse und kalte Jahrgänge üben auf den Ertrag der schwarzen und braunen Juraböden einen weit ungünstigeren Einfluß aus, als auf die Felder des weißen Jura.

Die Getreidekörner im untern Bezirk wägen durchschnittlich etwas schwerer, als im obern und sind vollkommener; dagegen gedeihen die Kartoffeln im obern Bezirk besser sowohl nach Quantität als Qualität. Die Thalebenen werden meistens für den Wiesenbau benützt, daher der untere Bezirk mehr Wiesenfutter erzeugt als der obere; letzterer ergänzt den Abmangel jedoch durch Anbau von Ackerfutterkräutern.

Wässerungswiesen sind wenige im Bezirk, im obern Theil des Bezirks mehr als im untern. Die Wiesen werden meistens gedüngt und zwar mit Rindvieh-, Pferde- und Schafdünger; Kompost wird vielfach verwendet, außerdem Asche, Gips und sehr viel Jauche. Auch künstliche Düngmittel werden auf Äckern und Wiesen gebraucht, am meisten von den Gemeinden Thailfingen, Onstmettingen, Pfeffingen.

Brach- und Handelsgewächse werden im Bezirk selbst verbraucht. Der Ertrag an Futter wird in den einzelnen Ortschaften verfüttert und reicht aus zur Erhaltung des nöthigen Viehstandes, zur Aufzucht von Jungvieh und Mast von älterem Vieh. Futter zum Verkauf produziren: Balingen, Ebingen, Frommern, Weilheim, Endingen, Dürrwangen, Zillhausen.

Die Allmanden, welche sich zum Umbruch eigneten, sind überall unter die Gemeindebürger vertheilt; die entfernteren Allmanden und solche, zu welchen schlechte, steile oder überhaupt

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 160. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0160.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)