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Von adeligen Geschlechtern, deren Stammsitz innerhalb der Grenzen des jetzigen Oberamts lag, sind wegen ihres, freilich nicht sehr lange in Händen der Familie verbliebenen beträchtlichen Besitzes anzuführen die Herren von Thierberg; ihnen schließen sich als einheimischer Ortsadel, um diesen gleich hier zu nennen, an: die Herren von Balingen, Digisheim, Dürrwangen (?) Ebingen, Ehestetten, Erzingen, Geislingen, Lautlingen, Meßstetten (?), Onstmettingen (?), Ostdorf (?), Schalksburg, Thieringen, zum Theil zollern-hohenbergische Vasallen. Einen Abkömmling der gottfriedischen Herzogsfamilie Berthold treffen wir laut einer Urkunde vom 27. März 793 als Schenker von Gütern zu Ebingen, Endingen, Frommern, Heselwangen, Laufen, Lautlingen, Margrethausen (?), Pfeffingen, Thailfingen, Waldstetten, Zillhausen; von dem Geschlechte der Unruochinger, wahrscheinlich der Stammeltern der Grafen von Urach, begegnet uns Markgraf Eberhard von Friaul um 860 im Besitze Balingens; Herzog Liudolf von Schwaben, Sohn Kaiser Ottos des Großen, und seine Gemahlin Ida, die Tochter des schwäbischen Herzogs Hermanns II. erscheinen im J. 990 zu Truchtelfingen begütert. Dasjenige Geschlecht jedoch, welchem in der Folge der größte Theil des Oberamtes gehörte, ohne daß sich übrigens der Beginn dieses Besitzes im Einzelnen nachweisen ließe, ist das benachbarte der

Grafen von Zollern.[1]

Seinen Besitz bildeten nach dem Verkaufsbriefe vom J. 1403 (siehe unten bei Balingen) als Bestandtheile seiner Herrschaft Schalksburg folgende Orte: die Feste Schalksburg, die Stadt Balingen, sodann Burgfelden, 1/2 Dürrwangen, Endingen, Engstlatt, Erzingen, Frommern, Heselwangen, Laufen, Ober-Digisheim, Onstmettingen, Pfeffingen, Stockenhausen, Streichen, Thailfingen, Truchtelfingen, Waldstetten, Wannenthal, Weilheim, Zillhausen. Auch erscheint es sonst noch begütert und berechtigt zu Ebingen, Geislingen, Käsenthal, Thieringen.

Im J. 1288 theilte Graf Friedrich (der Erlauchte) von Zollern zwischen seinen Söhnen Friedrich (dem Ritter) und Friedrich (dem Jungen, genannt von Merkenberg) in der Weise ab, daß der letztere die Herrschaften Schalksburg und Mühlheim


  1. Vergl. zum Folgenden: v. Stillfried-Märcker, Hohenzollerische Forschungen 1, 136–166.
Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 214. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0214.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)