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wie das ganze Plateau der schwäbischen Alb, noch ziemlich reich, und bietet davon einige großartige und hochwichtige Anlagen. Von Grabhügeln liegen auf den einzelnen Markungen:

Auf der Markung Balingen: auf dem Binsenbohl, südöstlich der Stadt, 5 Grabhügel, durchschnittlich 2 m hoch bei 10 m unterem Durchmesser. Einer derselben wurde im Frühjahr 1880 geöffnet, man fand unter einer Steinsetzung das Skelet einer Frau mit zwei glatten, hohlen, bronzenen Armringen und einem schwärzlichen Gefäß neben dem Kopfe. Der Steinsatz war auffallend regelmäßig gebaut, 4 m lang und 11/2 m breit und von Südwesten, wo auch der Kopf des Gerippes, gegen Nordosten gerichtet; die schwarze Schale lag unter einem sog. Laibstein.

Auf der Markung Bitz: nordöstlich vom Ort an der Landesgrenze Grabhügel, wovon Gegenstände, Bronzeringe u. s. w. in der Fürstl. Sammlung in Sigmaringen und in der Sammlung vaterl. Alterthümer in Stuttgart. Weitere Hügel südwestlich vom Ort, beim Riedbühl.

Auf der Markung Burgfelden: Ein meist aus Steinen aufgeschütteter 7 Fuß hoher Hügel in einem Garten, an der Nordostseite des Orts, nicht weit von der Kirche.

Auf der Markung Erzingen: Die uralte Georgskapelle steht ohne Zweifel auf einem großen Grabhügel, gleichwie die bei Dotternhausen (s. OA.Beschreibung von Rottweil) gelegene Annakapelle.

Auf der Markung Geislingen: an der westlichen Markungsgrenze beim Waldhof in der Nähe der Römerstraße vier Grabhügel. Im Jahr 1850 wurden zwei davon durchstochen, man fand Urnen mit Asche.

Auf der Markung Hossingen: nördlich vom „Weichenwang“, an der Meßstetter Markungsgrenze, auf der Flur „Wangen“ 6 Grabhügel. Der am meisten gegen Osten gelegene gehört seinem größeren Theile nach zum Gemeindewald von Hossingen, ist mit Buchen bewachsen und hat seine ursprüngliche Form so ziemlich erhalten, dagegen wurden die übrigen 5 durch vieljährigen Ackerbau stark abgeflacht. Von diesen 5 Hügeln wurde der dem oben genannten Hügel, welcher der größte ist und ursprünglich einen Durchmesser von 60 Fuß bei 8 Fuß Höhe hatte, zunächst östlich gelegene durch einen Wegbau zerstört, wobei Bronzegefässe und viele Urnenscherben zu Tage kamen, die vier anderen aber wurden durch Pfarrer Ötinger in Meßstetten genau untersucht und folgen wir hier dessen in den

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 244. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0244.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)