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dorthin berufen, erhielt aber im J. 1567 bei Wiedereinführung des Katholicismus seine Entlassung, worauf er 1568 Lehrer der hebräischen Sprache zu Tübingen wurde (Fischlin, Memor. Theolog. Wirtemb. Suppl. 379, Schnurrer, Nachrichten von Lehrern der hebräischen Litteratur 132).

Jakob Frischlin, jüngerer Bruder des Nicodemus Frischlin, welch’ letzterer zu Erzingen (s. dieses) geboren wurde, geb. am 25. Juli 1557, † 1616; Präceptor in mindestens 10 verschiedenen schwäbischen, besonders württembergischen Städten, auch in Reutlingen, zuletzt in Balingen, ein geistarmer Vielschreiber, der z. B. eine württembergische Chronik verfaßte, das Leben württembergischer Herzoge aus dem 16. Jahrhundert beschrieb, württembergische Hoffeste in lateinischen und deutschen Versen verherrlichte u. s. w. (v. Stälin 4, 81. 826. Allgemeine Deutsche Biografie 8, 96. – „Aus der Beschreibung des Landes Wirtemberg von Jakob Frischlin“ in Württ. Vierteljahrshefte für Landesgeschichte 3, 25–31).

Joh. Jakob Flatt, geb. 23. Oktober 1724, † 16. Sept. 1792, Hofprediger und Consistorialrath zu Stuttgart, Prälat zu Herrenalb, Verfasser mehrerer philosophisch-theologischer Schriften, Vater des berühmten Theologen Joh. Friedr. Flatt (Haug, gelehrtes Wirtemberg, S. 70; Griesinger, Universallexikon von Württemberg, 388).

Georg Andreas Werner, geb. 11. Juni 1752, † 16. Mai 1824, Oberpräceptor am mittleren Gymnasium zu Stuttgart, Verfasser mehrerer lateinischer und griechischer Lehr- und Lesebücher, besonders der mit vielem Beifall aufgenommenen Anleitung zum Übersetzen aus dem Lateinischen in 2 Theilen (Neuer Nekrolog der Deutschen 1824, 2, 1144–46).

Georg Friedrich Eberhard (von) Wächter, geb. 29. Febr. 1762, als Sohn des hiesigen Oberamtmanns, späteren Geheimenraths Wächter, gest. in dem seltenen Alter von 901/2 Jahren zu Stuttgart 14. August 1852. An der Karlsschule zu Stuttgart gebildet, wo er Anfangs Kameralwissenschaft und Jurisprudenz studirte, übte er sich daneben schon im Zeichnen und Malen, welch letzteres er unter David in Paris und Carstens in Rom weiterbildete. Seit 1809 lebte er in Stuttgart vielfach thätig. Die Darstellung der Idee war ihm Hauptsache, die Wahl seiner Gegenstände meist lyrischer Natur. Seine Compositionen (z. B. Hiob und seine Freunde, Belisar am Thore von Rom u. s. w.) zeichneten sich aus durch Hoheit des

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 300. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0300.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)