Seite:OABalingen0308.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Wegen Holz, Feld, Wald, Wonn, Weid, Trieb, Tratt vor dem Langenbuch gegen Bitz zu bei dem Bitzer Heuthal verglichen sich Graf Eitel Friedrich von Zollern und die Stadt Ebingen im Namen der Flecken Burladingen (hohenzoller. OA. Hechingen), beziehungsweise Bitz, den 8. Sept. 1578 und ebenso wurde die Markungsgrenze zwischen Bitz und Burladingen, beziehungsweise Bitz und dem spätischen Flecken Neufra (hohenzoller. OA. Gammertingen) den 22./12. Nov. 1606 im Wege des Vergleichs festgesetzt (Bitzer Ortsregistratur).

Wenn berichtet wird, aus Anlaß einer Pest seien sehr viele Menschen in dem, damals noch eines Geistlichen entbehrenden Orte ohne Genuß des Sakramentes verschieden und es habe deshalb des Verkäufers Schweikart Hausfrau ihren Gatten bewogen, eine Versehung der Bitzer durch einen Ebinger Priester beim Verkaufe des Orts anzuordnen, so ist dies jedenfalls in dem erwähnten Kaufbriefe des J. 1386 nicht ausgesprochen. Dagegen wandten in den 20er Jahren des 16. Jahrhunderts Schultheiß, Bürgermeister und Richter zu Ebingen den Zehnten St. Nicolai Patrons zu Bitz mit bischöflicher Genehmigung der Pfarrei Ebingen zu, wogegen dieser Pfarrer die Bitzer alle Sonntage mit einer Messe sammt Verkündigung des Worts Gottes, jede andere Woche auch mit einer weiteren Messe, somit innerhalb 14 Tagen mit 3 Messen, durch einen tauglichen Priester versehen lassen mußte. Zwar erhob Hans Konrad von Thierberg zu Lautlingen Anspruch an diesen Zehnten, allein er wurde den 18. Febr. 1541 durch Herzog Ulrichs Hofmeister und Räthe mit seiner Klage abgewiesen.

Seit der Reformation war der Ebinger Diakon der Ortsgeistliche dieses Filialortes. Doch wurde schon im J. 1830 die Parochie durch das Consistorium zu einer selbständigen Pfarrei erklärt, so daß sie das Recht einer eigenen im Orte selbst vorzunehmenden Kirchen- und Schulvisitation erhielt, und den 3. Febr. 1840 wurde hier eine ständige Pfarrverweserei errichtet, somit auch noch der kirchliche Verband mit Ebingen gelöst.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 308. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0308.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)