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Die Rindviehzucht ist gut, vorherrschend Simmenthaler; die Gemeinde hält dafür 7 Farren. Ein Theil des Jungviehs kommt den Sommer über auf die Berge, wozu ein Viehhaus vorhanden ist; sonst Stallfütterung. Der Handel mit Vieh, namentlich Jungvieh ist ansehnlich, es geht meist ins Unterland.

Die Schafzucht wird von mehreren Einheimischen betrieben: deutsche und Rauhbastarde. Im Sommer laufen 3000 Stück, im Winter verbleiben 2000 hier. Die Wolle wird meist von hiesigen Fabrikanten gekauft; die Schafe kommen auf verschiedene Märkte.

Schweinezucht besteht nicht, man kauft die Ferkel meist von Schweinhändlern. Auch der Verkauf von gemästeten Schweinen ist nicht von Bedeutung.

Ziegen hat es etwa 130.

Geflügel wird viel gehalten; doch fast nur für den eigenen Bedarf.

Die Bienenzucht ist im Rückgang.

Fische gibt es nur unterhalb der Ehestetter Quellen, und zwar Forellen. Das Fischrecht verpachtet die Stadt zu 54 M.

Geschichte der Stadt.[1]

Die Stadt, deren Namen von dem Stamm Eb, beziehungsweise dem Eigennamen Ebo, Eppo, Hebo, abzuleiten ist (Förstemann, Altdeutsches Namenbuch 1, 357. 2, 501), wird zuerst genannt durch Besitz von Nachkommen der gegen das Jahr 750 gestürzten gottfridischen Herzogsfamilie. Graf Berthold, welcher dem Kloster St. Gallen an vielen Schwarzwaldorten und so auch in Ebinga, wie ferner in Lutilinga, Faffinga, Dagoluinga, Zillinhusir, Laufo, Frumara, Uualahsteti, Eindeinga, Hesiliuuanc, Maginhusir (s. die einzelnen Orte) Besitzungen überlassen hatte, erhielt solche den 27. März 793 von genanntem Kloster als Prekarie für einen bestimmten Zins zurück. Auch die beiden folgenden Male, in welchen die Stadt im Verlaufe des 9. Jahrhunderts vorkommt, geschieht dies in St. Galler Urkunden, so im J. 817, als hier (in villa quae dicitur Ebinga publice) von einem gewissen Petto eine Schenkungsurkunde für das Kloster


  1. Vergl. die S. 328 genannte Denkschrift von R. Göbel. Sodann: „Skizze einer Topographie der Stadt Ebingen, entworfen von Wilh. Friedr. Schäffler, Physikus allda, im Oktober 1810“, Handschrift der k. Handbibliothek.
Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 338. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0338.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)