Seite:OABalingen0339.jpg

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ausgestellt wird, woraus zu schließen, daß hier eine Gerichtsstätte, der Ort also wohl schon bedeutender gewesen, sodann den 31. Oktober 843, als bei der Schenkung von beträchtlichem Besitz im Scherragau an die St. Verena-Kirche im heutigen Straßberg (bad. BA. Meßkirch), beziehungsweise an St. Gallen ein gewisser Adalhart sich 7 Huben in Hebinga und 5 in Messtete vorbehielt (Wirt. Urkb. 1, 44, 86, 127). 1

Ebingen selbst war, wie das benachbarte Thailfingen, höchst wahrscheinlich ursprünglich zollerisch und es ist wohl auf einen Grafen Friedrich von Zollern und eben diese beiden Orte zu beziehen, wenn Walcho von Waldeck (nicht ganz sicher zu ermitteln, zu welchem Waldeck gehörig; vielleicht zu der abgegangenen Burg bei Degernau bad. BA. Schopfheim) den 7. April 1113 seinen Besitz unter anderem zu Ebingen und Tagelfingen in Graf Friedrichs Grafschaft an das Kloster St. Blasien schenkt (Zeitschr. f. Gesch. d. Oberrheins 2, 194). Ohne Zweifel bei der Trennung der zollerischen und hohenbergischen Linie des alten Zollerstamms am Ende des 12. Jahrhunderts kam Ebingen an die Grafen von Hohenberg, in deren Besitz es jedenfalls gegen Ende des 13. Jahrhunderts war, indem Hermann der Schreiber, Kirchherr zu Ebingen, den 23. Januar 1293 zu Freiburg im Breisgau als Zeuge Graf Alberts II. von Hohenberg vorkommt (Monum. Hohenb. 107). Des letzterwähnten Grafen Sohn, Graf Rudolf I., scheint der Stadt nicht immer freundlich begegnet zu sein, denn den 12. Mai 1327 gab er derselben zugleich mit seinem Sohn Graf Rudolf II. eidlich die Zusage, was sie immer für Bürger empfahe, die bei ihr mit Haus und Hof sitzen wollen und auch sitzen, so wollen er und seine Erben oder ihre Vögte dieselben in keiner Weise mehr von der Stadt vertreiben (Monum. Hohenb. 252). Der ältere Graf Rudolf verschrieb sich den 14. Januar 1334, wenn das Heiratgut der Gattin seines dritten Sohns Hugo, Ursula von Pfirt (2000 M. Silber) in seine Hände komme, so wolle er dafür die Städte Ebingen und Nusplingen nebst einigen Burgen versetzen, und nach dem Tode ihres Gemahls wurde Ursula am 1. Okt. 1354 durch Vergleich mit Hugos Bruder Albrecht V. und Neffen Rudolf III. für die ihr zugewiesenen 4250 M. Silber und 200 Pfd. Hllr. auf Ebingen und Haigerloch (Burg, obere und niedere Stadt) als ihre Pfänder verwiesen. Durch ihre zweite Vermählung mit dem Grafen Wilhelm von Montfort-Bregenz brachte sie diesen Pfandbesitz an dessen Haus. Allein den

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 339. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0339.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)