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Stark ist die Schweinezucht. Man zieht Halbengländer und setzt die Ferkel meist auf dem Balinger Wochenmarkt ab, etwa 5–600 Stück. Einige werden zum Verkauf gemästet.

Ziegenzucht unbedeutend, wichtiger die Geflügelzucht, wovon auch einiges nach Balingen abgesetzt wird. Bienenzucht schwach.

Parzellen:

a. Eckhaus, Wirthshaus gegen Balingen am Zusammenstoß der Schweizer- und der Lautlingerthalstraße.
b. Kutzmühle, etwas oberhalb des Orts an der Steinach.

Der Name des Ortes[1], welcher auch früher meistens wie heutzutage geschrieben wurde, ist wohl mit dem Stamm and und althochdeutschen ando (zelus), wovon der Eigenname Ando, Anto, in Verbindung zu setzen (Förstemann, Altdeutsches Namenbuch 2, 80). Er wird zuerst genannt in Urkunden des Klosters St. Gallen, als Gr. Bertold (s. oben S. 338) den 27. März 793 Besitz zu „Eindeinga“, den er diesem Kloster früher überlassen, von demselben zurückverliehen erhielt (Wirt. Urkb. 1, 44). Noch ums J. 1200 erscheint St. Gallen namentlich im Besitz von 31/2 Huben und 1 Mltr. Fruchtgült aus einem hiesigen Gut. In der Folge gehörte Endingen zur zollerischen Herrschaft Schalksburg und kam mit ihr den 3. Nov. 1403 an Württemberg, worauf es die Geschicke des württembergischen Amts Balingen theilte (vergl. S. 279). Mit der Nachbarstadt Balingen verglich es sich am 21. Mai 1471 wegen Zwing und Bänn, am 22. August 1595 wegen der Steuer, welche bis dahin jede Gemeinde aus Gütern in der Markung der anderen bezogen hatte. – Dem gräflich württembergischen Hause stund insbesondere schon im Beginn des 15. Jahrhunderts die Lehensherrlichkeit über den hiesigen Lupoltshof zu, welchen im J. 1413 Heinrich Sätzli, Vogt zu Balingen, und Konrad Brünlin, genannt Büninger von Graf Eberhard dem Milden zu Lehen trugen; im J. 1463 war die Hälfte desselben, sowie der Schwengershof zu Erzingen im Lehensbesitz des Heiligen zu Balingen, jedoch wurden diese Lehen im J. 1605 genanntem Heiligen von Herzog


  1. Er ist wohl zu unterscheiden von Ehningen OA. Böblingen, welches in älterer Zeit Öndingen hieß und Sitz einiger Tübinger Vasallenfamilien war. Auch ist das im J. 798 genannte Entingas (Wirt. Urkb. 1, 54) nicht unser Endingen, sondern Ober-, Unter-Endingen Kantons Aargau (Baumann a. a. O. 149).
Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 362. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0362.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)