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Friedrich I. zu eigen gegeben (vergl. Sattler, Herzoge 1, 92 und Beil. 43).

Unbedeutenderen oder nur vorübergehenden hiesigen Besitz betreffend kann folgendes erwähnt werden. Walger von Bisingen (hohenzoller. OA. Hechingen) hatte allhier einen Hof, von welchem Graf Friedrich von Zollern am 12. Januar 1271 dem Grafen Albert II. von Hohenberg zu wissen that, daß er rechtmäßiges Eigenthum Walgers sei (Mon. Zolleran. 1, 89); hiesige Güter trugen vier Gebrüder von Neuneck von Graf Friedrich von Zollern zu Lehen, verkauften sie aber mit Einwilligung des Lehensherrn den 3. April 1323 an das Kloster Kirchberg (Mitth. d. Vereins für Gesch. und Alterth. in Hohenzollern 11, 102); der Edelknecht Hug der Schenk von Stauffenberg und seine Schwester Ursula mit Einwilligung ihres Vogts Arnold von Thierberg verkauften am 4. Mai 1367 vor dem Rottweiler Hofgericht 3 hiesige Güter um 290 Pfd. Hllr. an Konrad Stülin von Balingen, Bürger zu Rottweil. Als gültberechtigt werden genannt: die St. Michaelskaplanei zu Balingen im J. 1355, die obere Klause zu Balingen im J. 1399 (S. 297), die Kaplaneipfründe zu Heselwangen in den J. 1498, 1520, die Gebrüder von Rosenfeld im J. 1511 (vergl. S. 294).

Nach dem öfters genannten Röder’schen Lexikon von Schwaben hatte der Ort 665 Seelen.

Von besonderen Geschicken ist zu bemerken, daß der Ort im 30jährigen Krieg sehr litt und sich nur langsam wieder erholte, so daß er in den Jahren 1635–1658 von Balingen, 1658–1665 von Erzingen Filial war (Binder 435).

Dahier wurde als Sohn des Pfarrers Jakob Ludwig Oelenheinz am 28. Juni 1745 geboren August Friedrich Oelenheinz. Ursprünglich zur Theologie bestimmt, widmete er sich später der Malerei und wirkte vorzugsweise in Wien, wo er im J. 1789 Mitglied der Akademie wurde. Später hielt er sich einige Jahre in Zürich und Bern auf und starb im J. 1804 zu Pfalzburg im Elsaß auf der Rückreise von Paris. Er war, insbesondere da er zu schmeicheln wußte, ein äußerst beliebter und viel gesuchter Porträtmaler, unter dessen Meisterstücke die Bildnisse von Lavater und der Tochter Ludwigs XVI. gehören. Vergl. die Künstlerlexika von Nagler 10, 311 und Müller 3, 200.

Daß Augustin Tünger, der im 15. Jahrhundert lebende Verfasser eines (von Keller als 118. Publikation des Literar. Vereins in Stuttgart herausgegebenen) Schwänkebuchs aus unserem Endingen stamme, ist nicht wahrscheinlich; er gehört wohl dem im Breisgau gelegenen Orte dieses Namens an (Anzeiger f. Kunde d. deutschen Vorzeit 1878 Sp. 135).

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 363. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0363.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)