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Farren hält. Stallfütterung ist allgemein, Viehmastung von Belang; der Absatz geht an Händler und Metzger.

Schafzucht wird von fremden Schafen getrieben; im Sommer laufen 300 Stück.

Schweinezucht nicht bedeutend; gemästet wird auch zum Verkauf.

Ziegenzucht gering; Geflügelzucht auch für den Verkauf. Bienenzucht im Abnehmen.

Die Schreibweise des Namens dieses Ortes in älterer Zeit ist: Ingislatt, Engeslat, Engschlat, Engschlatt u. s. w. Bei dem Namen Schlatt will Förstemann a. a. O. (2, 13. 45) zunächst an das mittelhochdeutsche Slat, neuhochdeutsche „Schlot“, denken, was zur Lage des Orts nicht übel stimmt, andere fassen Schlatt als Waldblöße oder wollen den Namen zu schlecht = gerade, eben, in Beziehung setzen.

Engstlatt gehörte zum frühesten zollerischen Besitze, denn schon Udilhild, Gemahlin des vor 1125 verstorbenen Grafen Friedrich von Zollern und Tochter des Grafen Egino II. von Urach schenkte eine hiesige Hube an das Kloster Zwiefalten (Mon. Germ. S. S. 10, 103). In der Folge bildete es einen Bestandtheil der schalksburgischen Herrschaft und kam mit dieser am 3. November 1403 an Württemberg (S. 279).

Außerdem aber treffen wir hier noch verschiedenen weltlichen und geistlichen Besitz, zum Theil wohl ursprünglich zollerischen Lehensbesitz und bekannt vorzugsweise durch Übergabe von Seite adeliger Herren an mehr oder weniger nahe gelegene Klöster. Eberhard von Ihlingen (OA. Horb) verkaufte im J. 1273 einen Hof dahier an das Kloster Offenhausen, wozu der Lehensherr, der Edle Berthold von Falkenstein (OA. Oberndorf), das Obereigenthumsrecht schenkungsweise an das Kloster übergehen ließ (Monum. Hohenb. 44). Schenk Walther von Andeck (OA. Rottenburg) verschrieb den 19. April 1309 seinen hiesigen lehenbaren Zehntantheil dem Kloster Pfullingen. Drei Gebrüder Schenken von Stauffenberg, Ritter Burkhard, Wernher und Berthold, verkauften den 26. Juni 1317 um 301/2 Pfd. Hllr. an den edlen Walther von Schalksburg zwei hiesige Güter, welche des Käufers Sohn Burkart den 1. Mai 1363 um 130 Pfd. Hllr. an das Kloster Stetten unter Zollern verkaufte (Monum. Zolleran. 1, 122, 130 [bei Crusius Annal. Suev. ps. 3 lib. 5 cp. 8 S. 278 fälschlich ins J. 1368 gesetzt] 201). Konrad, Arnolds Sohn von Thierberg, verkaufte den 2. Januar 1347 hiesige Leibeigene an die Lichtpfleger der Gotteshäuser zu Balingen um 30 Pfd. Hllr. (Schmid, Pfalzgrafen von Tübingen, Urkb. 231). Pfaff Heinrich der Gneppher und sein Bruder Berthold, Bürger in Rottweil, stifteten den 15. Mai 1352 wie mit anderen Gütern so mit ihrem Hof allhier den St. Michaelsaltar auf dem Beinhaus zu Balingen. Die Gebrüder

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 367. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0367.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)