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im Besitze des Schlosses (Zimmer. Chronik 1, 378. 382. 385). Er gerieth im Bunde mit Eberhard von Klingenberg zu Hohentwiel im Herbst des Jahres 1464 in heftigen Kampf mit den Grafen Johann von Werdenberg, Ulrich und Eberhard von Württemberg, Eberhard von Sonnenberg und der St. Georgengesellschaft. Mit einem Aufgebot aus der Landschaft des Grafen Ulrich belagerte Graf Nicolaus von Zollern das „wehrlich Haus“ Schalksburg seit dem 23. Oktober d. J. strenge, bis es sich am 13. Dezember ergab und sofort zerstört wurde (Stälin 3, 560). Im Anschluß an den allgemeineren Friedensschluß vom 28. Jan. 1465 verglichen sich Graf Ulrich und Hansen Sohn Wilhelm den 13. Febr. d. J. dahin, daß Ulrich dem Rechberg einen neuen Schuldschein über 12.000 fl. ausstellen, die Schalksburg aber dem Grafen ledig und los sein und nicht in den neuen Brief aufgenommen werden, sowie daß wegen des bei diesem Schlosse erlittenen Schadens kein Theil an den andern etwas zu fordern haben solle (St.A. Vergl. Sattler Gr. 3. Beil. Nr. 30). Ohne Zweifel wurde die Burg, welche allem nach ziemlich stark und bedeutend, auch mit einer nach Burgfelden eingepfarrten Kapelle versehen war (vergl. S. 313), sofort wieder aufgebaut, von Ulrichs Sohn Graf Eberhard dem Jüngeren übrigens mit Einwilligung seines Vetters Graf Eberhards des Älteren bereits den 6. Febr. 1481 an den Landhofmeister Hans von Bubenhofen für 10.000 fl. verpfändet. Am 6. Febr. 1510 erlaubte Herzog Ulrich von Württemberg dem Grafen Eitel Friedrich II. von Zollern, das Schloß um 6000 fl. von den Bubenhofen einzulösen, worauf am 19. Febr. 1511 zu Reutlingen mit den zeitweiligen Inhabern desselben wegen seiner Übergabe unterhandelt wurde. Des Rückerwerbers jüngerer gleichnamiger Sohn erhielt durch Vergleich mit den Vormündern der Kinder seines ältesten Bruders Franz Wolfgang am 15. Juni 1520 dahier seinen Wohnsitz eingeräumt, allein im J. 1554 verlangte Herzog Christoph von Württemberg die Wiedereinräumung gegen Zurückerstattung der Kaufsumme, Zinsen und Baukosten, ein Verlangen, dem entsprochen wurde (v. Stillfried-Märcker a. a. O. 166). Doch war das Schloß schon ganz abgängig und baufällig, so daß im folgenden Jahre ein Haus und ein Stück Mauer im innersten Theile einfiel, der Herzog aber im J. 1557 beschloß, die Häuser abzubrechen, Holz und Ziegel zu verkaufen und von den 14 frohnpflichtigen Dörfern des Balinger Amts (338 Häusern) für die Frohnleistungen zum

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 419. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0419.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)