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1, 136); der letztere auch im J. 1524 wegen Gewaltthätigkeiten gegen das Kloster Margrethausen von der österreichischen Regierung verhaftet (R.A. Urkk. 2, 237; vergl. unten); Johann im J. 1546 Hofmarschall zu Dillingen; wohl ein anderer dieses Namens im gleichen Jahre Klostervogt zu Ochsenhausen (OA.Beschr. Biberach, S. 150); Hans Rudolf im J. 1593 beim Leichenbegängniß Herzog Ludwigs von Württemberg (St.A.); Hans Christoph von Thierberg von der Wildenthierberg im J. 1618 (Fromannische Wappensammlung der K. öff. Bibliothek).

Neben der Hauptlinie auf der „Alten Burg“ oder Alten-Thierberg und der weiteren auf der im J. 1313 erstmals genannten Wilden-Thierberg (Monum. Hohenb. 185) tritt um die Mitte des 14. Jahrhunderts auch eine, wie es scheint zu Haiterbach (OA. Nagold) gesessene Linie auf, ohne daß jedoch über den dortigen Besitz der Familie genaueres bekannt wäre. Wenigstens kommt Heinrich von Thierberg, genannt von Haiterbach, in Urkunden der Jahre 1341, 1351 und 1352, und Burkhard von Th. genannt von Haiterbach im J. 1487 vor (Mon. Hohenb. 362, Monum. Zolleran. 1, 181. 187. Württ. Jahrbb. 1838, 209). Auch nach Villingen siedelte ein Zweig des Geschlechts über. So wurde ein Herr (Johann, s. unten) von Thierberg, der wegen seines kriegerischen Sinnes Lob empfängt, nach der Rückkehr aus dem Feldzuge zur Hilfe Herzog Ottos von Österreich im J. 1336 durch einen Herrn Konrad von Blumberg ermordet und rächten die Villinger den Tod dieses ihres Mitbürgers, während noch in den Jahren 1419–1427 Hans von Th. als Bürgermeister und als Statthalter des Bürgermeisteramts in oben genannter Stadt erscheint (Joh. Vitoduran. ed. Wyss 118, Fürstenb. Urkb. 2, 134. Zeitschr. f. Geschichte des Oberrheins 7, 148. 169. 8, 21. 238 ff.; Fickler, Anniversarienbuch des Kl. Mariahof II, 5).

Das thierbergische Wappen zeigt im blauen Felde eine auf drei weißen (grünen?) Bergspitzen stehende, goldene Hirschkuh, Helmkleinod eine wachsende Hirschkuh, Helmdecken blau und golden (vergl. Zeitschr. f. Gesch. d. Oberrheins 7, 148; 8, 21; Mon. Hohenberg. 363; Züricher Wappenrolle Nr. 165; Fromann a. a. O.).

Der Besitz der Familie war nicht unbedeutend, es gehörten ihr längere oder kürzere Zeit, übrigens keineswegs bis zu ihrem Aussterben, im Oberamt Balingen die Orte Lautlingen (zu Thierberg selbst erscheint bereits den 31. Okt. 1391 Konrad

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 427. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0427.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)