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und Kirchherr zu Balingen, und die Söhne des erstgenannten, Graf Friedrich der Ritter und Graf Friedrich den 26. Jan. 1369 Schwester Agnesen, Arnolds sel. Tochter von Kässenthal, mit Leib und Gut in das Kloster Margrethausen und übertrugen dem letzteren sonderlich die Lehenschaft des Guts allda mit aller Zugehör unter der Bedingung, daß sie für immer Vögte und Herren darüber sein sollen und daß ihnen das Kloster aus diesem Gut jährlich 1 Pfd. Hllr. zu Vogtrecht auf die Burg Schalksburg zu leisten habe. Dafür empfingen sie von dem Kloster baar 140 Pfd. Hllr. Jenes Gut aber war, wie es scheint, ein zollerisches Lehen vom Kloster St. Gallen, denn am 23. Febr. d. J. bestätigten Abt Georg und das Kapitel des Klosters auf Bitte des Grafen Friedrich diese Übertragung unter Vorbehalt ihrer Zinsen und Rechte. Bei dem Verkaufe der Herrschaft Schalksburg im Jahr 1403 wurde obiges Pfd. Hllr. für die Gattin des letzten jener 4 Zollergrafen, Verena, geb. Gräfin von Kiburg vorbehalten, allein bereits den 12. September 1411 ließ sie sich dasselbe von dem Kloster mit 25 Pfd. Hllr. abkaufen (Mon. Zolleran. 1, 209. 210. 456).

Aus der thierbergischen Familie gaben Ritter Hans mit seinem Sohne Hans und sein Vetter Konrad wiederum mit seinem Sohne Hans, sämtlich von der Wilden-Thierberg, um ihres und ihrer Vorderen Seelenheils willen den 10. Dezember 1370 ihr Halbtheil des Zehnten und was sie da hatten, das gen Käsenthal gehörte, und dazu das Hölzlein Ottenrein zu einem rechten Seelgeräth an das Kloster, verkaufte Burkhard von der Altenthierberg den 11. Februar 1371 dahin seinen Theil des hiesigen Zehnten für 10 Pfd. Hllr., schenkte Konrad von der Wilden-Thierberg den 7. Januar 1372 dahin den halben Theil der Wiese auf dem südlich an das Käsenthal angrenzenden Herschberg unter der Bedingung, daß die Schwestern an den andern halben Theil des Berges kein Recht haben, und zu Trost seiner und aller derer Seelen, die er geschädigt, sie seien Deutsche oder Wälsche, einen Jahrtag mit Vigilien und Seelenmesse halten sollen, und gaben endlich Burkhard und seine eheliche Hausfrau Susanne von Neuhausen mit ihren Söhnen Pfaff, Wilhelm und Hans den 7. September 1407 gleichfalls zu einem Seelgeräthe ihrer Vorderen, ihrer selbst und ihrer Nachkommen, besonders aber um Pantaleons von Thierberg, des Deutschen Herrn, Seelenheils willen dem Kloster zu rechtem Eigen ihren Theil am hiesigen Zehnten (St.A.).

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 445. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0445.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)