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Vom 13. bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts kommt eine adeliche Familie vor, die sich nach Digisheim, sei es Ober- oder Unter-Digisheim nannte, wahrscheinlich aber zu Ober-Digisheim ihren Sitz hatte. Ihr gehören mit mehr oder weniger Sicherheit an: Heinrich von Tigishain, im Jahre 1275 Pfarr-Rektor zu Überkingen (OA. Geislingen. – Freib. Diöces.-Arch. 1, 99), Konrad u. Schwigger von Digenshein, zugleich mit dem Notar Heinrich von D. den 16. März 1279 Zeuge Albers von Werrenwag und Hugos von Wildeck, Berchtold von Tigenshain den 12. Juli 1291 Besitzer eines hohenbergischen Lehenhofes zu Schömberg (Monum. Hohenb. 58, 99), ?Mechthild von Tigenschein den 6. Dezember 1325 als Äbtissin des Klosters Wald genannt (Zeitschr. f. Gesch. des Oberrheins 10, 458–460), Johann von Tigesheim ums J. 1360 Lehensmann des Frauenstifts Waldkirch hinsichtlich der Höfe Tutschfelden und Wagenstadt sowie zu Adelhausen (Freib. Diöcesanarchiv 3, 136), Hans von D. im J. 1432 in Rottweil (Langen, Rottweil 393), derselbe mit Hans von Dürrmenz den 19. November 1437 Verkäufer einer Korngült zu Oberachern (Freib. Diöc. Archiv 2, 332), Heinrich von D. im J. 1440 in Rottweil, Burkhard von D. 1446 Rathsherr, 1452 Spitalmeister zu Rottweil (Langen a. a. O.)

Ober-Digisheim bildete einen Bestandtheil der zollerischen Herrschaft Schalksburg und kam mit ihr den 3. Nov. 1403 an Württemberg (S. 279, vergl. auch S. 283). Die Vogtei der Kirche und der Kirchensatz zu Oberthigesen, Leute und Güter daselbst, werden übrigens in den bereits erwähnten Urkunden vom 22. April 1253, 12. April 1303 und 3. Febr. 1305 als zu dem, unter zollerischen Schutz gestellten Kloster Beuron gehörig genannt (vergl. S. 409).

Im J. 1425 errichteten Hans von Thierberg und Kloster Beuron einen Vergleich über Leibeigene zu Meßstetten und Tigisheim und im J. 1487 verkaufte Burkhard von Thierberg diesem Kloster 2 Leibeigene an den genannten Orten um 5 Pfd. Hllr. (Württ. Jahrbb. 1838, 209).

Den 14. Juli 1607 verglichen sich Ober-Digisheim und Obernheim (OA. Spaichingen) wegen des gemeinen Triebs und Weidgangs.

Ein abgegangener Ort bei Ober-Digisheim war Äggelkofen. Leute und Güter zu Ecklichouen, Äklikon, werden wenigstens in den soeben erwähnten Urkunden vom 12. April 1303 und 3. Febr. 1305 gleichfalls genannt. Sodann gab Äbli Matz,

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 458. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0458.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)