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Pferdezucht und -haltung ist gering. Die Stuten werden auf die Ebinger Platte geführt.

Die Rindviehzucht ist in gutem Stand und noch im Zunehmen. Man züchtet die Schweizerrace, wofür die Gemeinde 3 Farren aufgestellt hat. Stallfütterung ist allgemein. Viehhandel wird ziemlich getrieben, doch nicht auf weite Entfernung. Milch wird nur innerhalb des Orts selbst verkauft.

Die Schafzucht ist in der Hand fremder Schäfer, welche Sommers 7–800 Stück, Bastarde, laufen lassen.

Schweinezucht findet nicht statt, einige Schweinehaltung (halbenglischer Race) fast nur zum eigenen Bedarf.

Auch Ziegenzucht ist unbedeutend; die von Hühnern und Gänsen dient nur dem eigenen Bedarf.

Bienenstöcke sind es nur etwa 50.

Die Fischerei ist gering und gehört der Pfarrei; kleine Forellen kommen in der Eyach vor.

Außer dem Vermögen der Stiftungspflege besteht noch eine Schulstiftung für arme Kinder im Betrag von 150 fl.

Parzellen:

a. Zitterhof (s. o.). 1/2 St. vom Ort auf dem Plateau des Auchtbergs.
b. Eyachmühle. Einige Minuten oberhalb des Dorfs.

Der Ort, dessen Name von Phafo, Pfaffe, abzuleiten ist, wird das erste Mal im J. 793 durch Besitz genannt, welchen Kloster St. Gallen hier (in Faffinga) von der gottfriedischen Familie erwarb (S. 338). Auch in späteren Jahrhunderten war dieses Kloster dahier noch begütert und besaß insbesondere ums J. 1200 eine Tafern, von welcher ein Frischling zu leisten war, und anderes. Im Ganzen aber gehörte Pfeffingen zur zollerischen Herrschaft Schalksburg und kam mit ihr den 3. November 1403 an Württemberg (S. 279).

Von unbedeutenderem oder vorübergehendem Besitze ist namentlich solcher von einigen Klöstern zu erwähnen, welcher vielfach auf die Familie Thierberg zurückführt. So erwarb Kloster Margrethausen den 26. Juli 1343 das sog. Hätingsgut dahier um 24 Pfd. Hllr. von Konrad von der Alten-Thierberg, den 28. August 1369 den Walchhof um 160 Pfd. Hllr. von Burkhard von Thierberg von der Alten-Thierberg; den 27. Febr. 1380 den Deckenhof um 130 Pfd. Hllr. von Eberhard dem Rot von Onstmettingen Schulmeister zu Rottweil, worauf

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 482. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0482.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)