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Händler verkauft. Dem Gedeihen der Fischerei steht der Wasserfall entgegen. Dagegen treibt man Karpfenzucht in drei künstlichen vom Roschbach gespeisten Weihern. Der Absatz geht nach Balingen.

Stiftungskapitalien sind nur 582 fl. vorhanden, worunter 402 fl. Krimmel’sche Stiftung.

Der Ort, dessen Name früher Zillinhusir, Zilnhusen, geschrieben erscheint und von dem Stamm Zil, beziehungsweise dem Eigennamen Zilo abzuleiten ist (Förstemann, 1, 1369. 2, 1656), wird das erste mal den 27. März 793 aus Anlaß der öfters genannten Schenkung Bertholds aus der gottfriedischen Familie an das Kloster St. Gallen erwähnt (S. 338). Das letztere kommt auch noch um das Jahr 1200 mit ziemlich umfangreichem Besitz dahier vor. Im Ganzen aber gehörte Zillhausen zur zollerischen Herrschaft Schalksburg und kam mit ihr den 3. November 1403 an Württemberg (S. 279).

Was einzelnen vorübergehenden oder unbedeutenden Besitz am Orte betrifft, so stund solcher besonders der Familie von Thierberg und deren Lehensleuten, den Herren von Hausen, zu und kam von diesen namentlich an die Klöster Margrethausen und Wannenthal. Schon im J. 1332 wird Heinrich von der Alten-Thierberg hier als begütert genannt; den 10. März 1345 verkauft Frau Anna von Bernhausen, Konrads von der Alten-Thierberg Witwe, mit Einwilligung ihres Sohns Konrad ihren eigenen Hof dahier, Hansen des Wilden Hof genannt, um 52 Pfd. Hllr. an Kloster Margrethhausen, den 25. September 1370 Hans von der Wilden-Thierberg mit Einwilligung seiner Söhne Hans, Konrad und Ulrich den hiesigen Maierhof und Zugehörden um 195 Pfd. Hllr. gleichfalls an dieses Kloster. (Mon. Zolleran. 1, 214); den 10. Oktober 1370 Hans von der Alten-Thierberg ein hiesiges Gut um 116 Pfd. Hllr. an die Klause zu Dürrwangen (Monum. Zolleran. 1, 214. 215). Den 4. März 1352 übergeben Albrecht von Husen und Heinrich sein Bruder Elsbethen ihrer Schwester und Äblin dem Mazen, ihrem Schwestermann, Schultheißen zu Ebingen, einen Hof dahier um 40 Pfd. Hllr. mit Bewilligung ihres Lehensherrn Heinrichs von Thierberg; im Jahr 1375 verschreibt Heinrich von Hausen, den man nennt den Ungeschaffenen, einen Hof dahier seiner Frau Margarethe, Heinzen des Lägellers Tochter von Ebingen, mit Genehmigung seines Lehensherrn Hans von Thierberg; im J. 1397 verkauft Margarethe als Wittwe diesen Hof und im J. 1437 ohne Zweifel dieselben Güter der Rottweiler Bürger Bernhard Häck an das Kloster Wannenthal (Württ. Jahrb. 1838 S. 207). Vergl. auch oben S. 486.

Nach Röders Lexikon von Schwaben zählte der Ort 520 Einwohner.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 533. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0533.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)