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einen mit dem etwas späteren, bereits erwähnten in Betreff Unterwannenthals ziemlich gleich lautenden Revers ausstellte.

Seit dem Anfang des 17. Jahrhunderts war somit Ober- und Unter-Wannenthal wieder in einer Hand vereinigt und kam durch Hans Walther Scheers († 1621) einzige Tochter Marie Elisabeth Scheer von Schwarzenburg, Gemahlin des Hans Wernher von Stuben, in den Besitz der letzteren Familie, bis der Enkel aus dieser Ehe, Joseph Anton von Stuben, den 29. Mai 1717 beide Höfe um 20.000 fl. an das Kloster Margrethausen verkaufte. Übrigens gab es wegen der Zuziehung der Güter zu den Lasten und Steuern Seitens der Gemeinde Zillhausen, der sich die späteren Besitzer wiedersetzten, noch mannigfache Streitigkeiten, welche durch Vergleiche vom 11./21. Mai 1667 zwischen Marie Elisabeth von Stuben und der Gemeinde Zillhausen und vom 5. Mai 1755 zwischen dem Kloster Margrethausen einerseits und Joseph Anton von Stuben, beziehungsweise nach seinem Tode dessen Erben andrerseits beigelegt wurden. Der Rentkammerrath Andreä nennt in seinem Landbuch von 1744 Unterwannenthal „in allen An- und Umlagen zur württembergischen Besteuerung und auch zu solcher hohen und niederen Jurisdiktion gehörig, Oberwannenthal aber sowohl tempore belli als tempore pacis gegen dem Balinger Amt in allen extraordinariis, auch Kriegs- und Quartierkosten collektabel, in ordinario Amt- und Communeschäden aber frei“, und in den Staatshandbüchern vom Ende des vorigen Jahrhunderts erscheint Wannenthal beim Oberamt Balingen mit dem Beisatz: dem Kloster Margrethausen als Privateigenthum gehörig.

Bei der Säkularisation Margrethausens gingen dessen Rechte auf Württemberg über und die Oberfinanzkammer verkaufte den 15. Oktober 1824 das ganze Meiereigut Ober- und Unter-Wannenthal um 10.000 fl. an den Substituten Wilhelm Lechler zu Pfeffingen. Seither kam das Gut mehrmals durch Kauf in andere Hände.


Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 538. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0538.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)