Seite:OABesigheim0053.jpg

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Einwohner nur 2/8 Morgen 26,8 Ruthen Wald kommen. Der Bezirk gehört somit zu den waldarmen.

Die Waldungen gehören in die Forstamtsbezirke Bönnigheim (Stromberg), Neuenstadt und Reichenberg, und in die Reviere Eglosheim, Stettenfels, Klein-Aspach.

Die meisten Waldungen liegen im Westen des Bezirks am Stromberg, welcher mit seinen östlichsten Spitzen und Ausläufern in das Oberamt eingreift; außer diesen sind noch die Waldungen in der Nähe des Itzinger- und des Pfahlhofs und bei Unterheinrieth von einiger Bedeutung, die übrigen liegen in kleineren Parcellen zerstreut im ganzen Bezirk, jedoch häufiger im südlichen als im nördlichen Theil desselben. Der im Allgemeinen für die Holzproduktion günstige Waldboden ist verschieden und wechselt je nach den anstehenden Gebirgsschichten. Im westlichen Theile des Bezirks, an dem Stromberg, besteht derselbe auf den Höhen aus einer Verwitterung des grobkörnigen Keupersandsteins, dem eine taugliche Mischung von Thon zukommt, weiter unten an den Abhängen stehen die Keupermergel an, deren Zersetzung einen der Waldvegetation sehr günstigen Boden liefert. Auf der untersten Terrasse der Strombergausläufer, die ein kleines Plateau bildet, wird der Boden etwas mager und besteht aus einem leichten mit Lehm gemischten Sandboden, dem in geringer Tiefe der Keuperwerkstein als Unterlage dient. Im östlichen Theil des Bezirks lagern die unteren Keupermergel und bilden einen thonreichen, ziemlich tiefgründigen Waldboden. Die übrigen Waldungen stehen theils auf den kalkhaltigen Mergeln der Lettenkohlengruppe, theils auf kalkreichem Muschelkalkboden und nur seltener auf Diluviallehm oder Diluvialsand.

Die Waldungen bestehen meist aus Laubhölzern; die Nadelhölzer sind unterordnet und kommen erst in neuerer Zeit in Aufnahme, da an verschiedenen Stellen jüngere Nadelholzkulturen angelegt wurden und namentlich die Staatswaldungen in dem Revier Eglosheim in Forchenbestände umgewandelt werden. In den Staats- und Hofdomainen-Waldungen ist die Eiche vorherrschend und bildet auch in den Gemeinde-Waldungen durchgängig das Oberholz; die Rothbuche kommt nur eingesprengt vor und das Unterholz besteht meist aus einem Gemische von verschiedenen Holzarten: als Hainbuchen, Birken, Linden, Salweiden, Aspen, Haselstauden u. s. w.[1] In feuchten Waldgründen und an Gewässern erscheint nicht selten die schwarze Erle.

Des milden Klimas wegen werden die Waldungen nur selten von


  1. Über die vorkommenden Holzarten s. den Abschnitt: „Pflanzen.“
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Besigheim. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1853, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABesigheim0053.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)