Seite:OABesigheim0134.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Zeuge Bischof Günthers von Speier bei Beurkundung der Stiftung des Klosters Maulbronn. Im Jahr 1279 erscheint Konrad Körnlin genannt von Schmidelfeld als Besitzer der Burg B., wohl unter Lehensoberherrlichkeit der Grafen von Vaihingen; er nahm diese Burg mit ihren Zugehörungen und der Fischenz bei einer Stiftung aus, welche er mit seinem sonstigen Besitz zu Bietigheim und Haslach gegen ein Leibgeding dem Kl. Lorch machte. Im Jahr 1348 lebte ein Ulrich von Bietigheim, im J. 1363 ein Beringer und ein Kunz, im J. 1384 ein Dietrich.

Von benachbarten Adeligen hatten an Bietigheim, welches ein Ganerbenhaus wurde, Antheil und Rechte die von Venningen und die von Sachsenheim. Sigfried von Venningen gesessen in Bietigheim trug im Jahr 1360 von Württemberg zu Lehen 1/4 Burg und 1/6 Zehenten, von der Grafschaft Vaihingen rührend; am 3. Okt. 1408 erwarb Graf Eberhard der Milde von Hug von Venningen dessen Restantheil an der sonst bereits württembergischen Stadt Bietigheim für 600 fl.; ein von dem Verkäufer noch vorbehaltenes Haus nebst etlichen Gütern, einer Kelter und Mühlgefällen kamen durch Anna von Venningen an ihren Sohn Georg von Nippenburg und erst im Jahr 1442 (Steinhofer 2, 844), zum Theil noch später, an Württemberg. Konrad von Sachsenheim verkaufte alle seine hiesigen Leibeigenen im Jahr 1368 an Württemberg und im Jahr 1479 veräußerten Hans von Sachsenheim, Berchtolds sel. Sohn, auch Hans und Reinhard von Sachsenheim, Bernhard sel. Söhne, ihren Zoll an der Enz an den Grafen Eberhard von Württemberg (Steinhofer 3, 300.) – Im Jahr 1486 und folg. verkaufte Konrad Sturmfeder sein 1/24 am hiesigen großen und kleinen Zehenten für 200 fl. rhein. an Pangratz Schultheiß zu B. (Gabelkh.)

Von Klöstern und geistlichen Stiftern waren hier begütert, wie bereits angeführt, Lorsch, Weißenburg, Denkendorf, Hirschau, Lorch. Der Besitz der zwei erstgenannten Klöster, nur aus deren Schenkungsbüchern bekannt, läßt sich nicht bis in spätere Zeiten verfolgen. Das Kloster Hirschau erhielt seine frühesten hiesigen Besitzungen von den Ortsadeligen, im Anfang des 12. Jahrhunderts von Rugger von Bietigheim, von Heinrich von Riexingen (Cod. Hirsaug. 37 ed. Stuttg.) und von Hiltebrand von Pulverdingen, dessen Schenkung dem Kloster jedoch bald wieder geschmälert wurde (ib. 69); im Jahr 1486 besaß es 1/4 des Floß- und Wasser-Zolles auf der Enz, was es später wieder austauschte. Am Zehenten hatte es schon im Jahr 1486 einen durch späteren Ankauf noch vergrößerten Antheil. Der Erwerbung, welche das Kloster Lorch im Jahr 1279 machte, ist oben gedacht; einen hiesigen Hof verlieh dieses Kloster im Jahr 1390 und folg. als Erblehen. Dem Nonnenkloster in Pforzheim gehörte schon im Jahr 1289 ein hiesiger Hof; die Gefälle dieses Klosters ertauschte

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Besigheim. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1853, Seite 134. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABesigheim0134.jpg&oldid=- (Version vom 6.2.2020)