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Konrad von Urbach um 500 fl. Dieser Erwerb wurde alsbald dem Lande incorporirt (Landesgrundverfassung 179).

Im 15. Jahrhundert war an der Kirche eine Leutpriesterstelle und eine Frühmeßpfründe. Im Jahr 1440 traf das Kloster Lauffen mit Wilhelm von Sachsenheim wegen der Kirche und des Kirchensatzes eine Übereinkunft, daß derselbe, so lange er lebe, die Präsentation behalten diese aber nach seinem Tode dem Kloster heimfallen, und solches nicht gehindert werden solle, die Kirche sich einverleiben zu lassen. (Cleß, C. 141.) Im Jahr 1522 erkaufte das Kloster Denkendorf Kirche und Kirchensatz für 2400 fl. von dem Kloster Lauffen (weßhalb noch bis zu Anfang dieses Jahrhunderts die Denkendorfische Kellerei Wahlheim die hiesige Pfarrbesoldung reichte). Die Rechte des Klosters Denkendorfs sind durch die Reformation an Württemberg übergegangen und das Patronats- und Nominationsrecht zu der Pfarrstelle hängt allein von königlicher Collatur ab. – Der erste protestantische Pfarrer, Wolfgang Kundig, war früher Conventual in Denkendorf.

Im 30jährigen Krieg 1641–43 war der Ort ganz menschenleer.



Hohenstein.
Gemeinde III. Kl. mit 368 Einwohn., Ev. Pfarrfilial von Hofen.

Das nicht große, übrigens freundlich und wohlhäbig aussehende Dorf liegt 5/4 Stunden nordwestlich von der Oberamtsstadt und ist durch den Schloßberg und den Kirchheimer Berg, welche das schmale Mühlbachthälchen schneidet, gegen den Zutritt der Nord- und Westwinde geschützt. Der größere Theil des Orts hat, mit Ausnahme einiger an dem Schloßberg hinan gebauten Häuser, eine ebene Lage im Thale des durch das Dorf fließenden Mühlbachs, welcher außerhalb (westlich) desselben eine Lohmühle und innerhalb des Dorfs eine 1603 erbaute, stattliche Mühle mit zwei Mahlgängen und einem Gerbgang in Bewegung setzt. Von der Straße nach Kirchheim aus gesehen, gewährt das Dorf mit seiner am östlichen Ende gelegenen Kirche und dem mit Thürmen versehenen Schloß im Hintergrunde eine malerische Ansicht, welche durch die üppigen Wiesengründe im Vordergrunde und die im nahen Rücken des Dorfs bogenförmig herumziehenden, steilen Rebengelände noch malerischer wird.

Die Pfarrkirche wurde nach einer über dem Eingang angebrachten Jahreszahl 1601 in einem einfachen Style erbaut; an der Ostseite derselben steht der viereckige, oben in ein Achteck übergehende Thurm, dessen unterer Theil weit älter als die Kirche ist und aus dem Anfang des 14.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Besigheim. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1853, Seite 205. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABesigheim0205.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)