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Pfarrkirche zu Heilbronn für 460 fl. einen Hof, welchen Graf Heinrich von Löwenstein freite.

Württemberg besaß die Oberherrlichkeit in I. mit Gütern und Gefällen schon im 15. Jahrhundert, verpfändete sie 1432 an Hans von Helmstadt (wieder eingelöst 1434) und 1463 an Hans Dietrich v. Gemmingen (wieder eingelöst 1474). Es kaufte Güter von Konrad v. Heinrieth den 19. April 1456 und mit der Herrschaft Liebenstein (s. diese) in den Jahren 1673 und 1678.

Zehenten kaufte Württemberg im J. 1442 von Schwigger Sturmfeder und belehnte Hans von Frauenberg damit den 19. April 1456; auch belehnte es im J. 1504 Dietrich v. Weiler mit dem „Fünffteil an dem großen Zehenden zu Ilßvelt an Früchte und etlichen Arten Win, item und Aintheill an dem Jenacher Zehenden, item zu Ilßvelt die Fünfftail am clainen Zehenden How Krut Kalber Gens unnd Hüner, wie das bißher von der Pfalz her zu Lehen gangen ist“ (Sattler, Herzoge, 1. Beil. Nr. 40). Über hiesige Zehenten, welche zum Schloß Thalheim gehörten, erhielt Johann Ludwig v. Sperberseck am 23. Apr. 1675 von Württemberg die Belehnung.

Von Klöstern war außer dem bereits erwähnten Kloster Sinsheim das Kloster Schönthal schon im J. 1237 in I. begütert, es hatte laut der Bulle Papst Gregors IX. vom 21. Mai d. J. in Hillisfelt possessionem.

An hiesiger Kirche bestund im 15. Jahrhundert eine Pfarrstelle und eine Frühmesserei; dazu stiftete die Gemeinde im J. 1468 noch die St. Peterspfründe.

Im J. 1300 vertauschten Graf Eberhard von Württemberg und sein Sohn Ulrich ihren Frohnhof mit allen seinen Zugehörungen, dem Pfarrlehen zu I. und Wunnenstein mit dem Johanniterorden gegen dessen Bergschloß Jungingen an der Starzel und benachbarte Besitzungen. Auf diese Weise zum Besitz der Kirche gelangt, blieb dieser Orden in demselben bis zur Reformation. Hierauf wurde das Patronat und die Nomination Württembergisch, wie sie auch jetzt der Krone zustehen. Für die Johannitter Ordensbesitzungen hatte die Commende Rohrdorf-Dätzingen einen eigenen Verwalter in Ilsfeld bestellt, bis im Jahr 1806 das Ordensvermögen von der Krone Württemberg incamerirt und sofort dessen Renten zu Ausstattung des Militärverdienst-Ordens bestimmt wurden.

Im Kriege des schwäbischen Bundes gegen Herzog Ulrich befand sich das Heer des Herzogs Wilhelm von Bayern am 9. Mai 1519 zu I. und in der Umgegend. Im schmalkaldischen Krieg kam der Prinz von Sulmona mit der Reiterei im Dezember 1546 in den Ort und weilte

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Besigheim. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1853, Seite 219. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABesigheim0219.jpg&oldid=- (Version vom 6.2.2020)