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Johann Helpfrich. Den Weiler W. selbst veräußert Heinrich Sturmfeder den 25. Jan. 1462 an Rafan von Helmstadt (König, Sel. jur. publ. noviss. 6, 234). Herzog Ulrich von Württemberg eroberte diese Lehen im J. 1504, verlieh es denen von Thumb 1507; diese verkauften es später an die Herren von Hürnheim und 1556 kam es an die Fugger. Im J. 1599 schloß Württemberg mit dem Grafen Christoph Fugger einen Vergleich über die Grenzen und staatsrechtlichen Verhältnisse der Herrschaft Stettenfels und insbesondere der Fuggerschen Hofbauern zu Wüstenhausen.

Wüstenhausen theilte sofort die Schicksale genannter Herrschaft, welche im Jahr 1747 von den Grafen Fugger an Württemberg kam (s. O. A. Heilbronn), aber der Ritterschaft (Canton Kocher) bis zu deren Auflösung steuerbar blieb.

Eine capella in Hausen erscheint im Verzeichniß der Ruralcapitel des Hochstifts Würzburg aus der Mitte des 15. Jahrhunderts (Würdtwein, Subsid. 5, 371).

Ältere Lagerbücher enthalten über den ehemals Stettenfels’schen Drittelhof zu Wüstenhausen folgende Bestimmungen. Der Hofbesitz und alle die auf dem Hofe Güter bauen, sind nach Stettenfels oder Gruppenbach gerichtbar, während die übrigen Unterthanen zu W. nach Ilsfeld gerichtbar sind. Doch bezieht kraft Vertrags von 1515 von den „auf die vorgeloffene Mißhandlungen mit Recht erkennt und angesetzten Strafen“ aus dem Drittelhofe die Vogtei zu Lauffen oder die Beamtung zu Ilsfeld zwei Dritttheile und die Herrschaft Stettenfels ein Dritttheil (Reyscher, Statut.-R. 233).

Am 30. April 1460 wurde zwischen Wüstenhausen und Helfenberg ein Gefecht zwischen den württembergischen und kurpfälzischen Truppen geliefert, in welchem die Württemberger dadurch siegten, daß eine Abtheilung, welche in einem Hinterhalt versteckt war, plötzlich hervorbrach.


Kaltenwesten,
Gemeinde II. Kl. mit 1570 Einwohner. a. Kaltenwesten, 1526 Einw., worunter 12 Kath. b. Liebenstein, Schloß, 14 Einw. c. Itzingerhof, Weiler, 7 Einw. d. Pfahlhof, H., 23 Einw. – Evangel. Pfarrei; die Kath. sind nach Thalheim, O.-A. Heilbronn, eingepfarrt.

Mit den letztgenannten 3 Parcellen hatte bisher der Hauptort Eine Markung. Aus Anlaß der Vollziehung des Gemeinde-Verband-Gesetzes vom 18. Juni 1849 ist aber in neuester Zeit für Liebenstein, den Itzinger- und den Pfahlhof, welche nun eine Theilgemeinde von Kaltenwesten bilden, eine eigene Markung ausgeschieden worden.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Besigheim. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1853, Seite 221. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABesigheim0221.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)