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Sodann an Fabrikationsanstalten:

Baumwollen-Gewebe: 2 Stühle mit 2 Arbeitern.
Leinen-Gewebe: 27 Stühle mit 27 Arbeitern.
Wollen- und Halbwollen-Gewebe: 5 Stühle mit 5 Arbeitern.
Strumpfweberei: 1 Stuhl mit 1 Arbeiter.
Bleich-Anstalt: 1 mit 1 Arbeiter.
Mühlwerke.
a) Wassermühle: 1 mit 6 Mahlgängen und 5 Arbeitern.
b) Ölmühlen: 3 mit 3 Arbeitern.
c) Lohmühle: 1 mit 1 Arbeiter.
d) Sägmühlen: 2 mit 3 Arbeitern.
e) Andere Mühlwerke: 2 mit 2 Arbeitern, zu Gyps- und Hanfbereitung.
Pottaschen-Siedereien: 4 mit 4 Arbeitern.
Ziegelei: 1 mit 2 Arbeitern.
Bierbrauerei: 1 mit 1 Arbeiter.
Branntweinbrennereien: 7 mit 7 Arbeitern.

Ferner befinden sich im Ort: 8 Schildwirthschaften, 3 Speisewirthe und 1 Gastwirth. Mit Krämerei und Handel beschäftigen sich 6 Kaufleute nebst 10 Gehülfen, 1 Krämer, 1 Getreidehändler und 2 Holzhändler.

Übrigens befindet sich in dem Ort auch eine Apotheke und neben dem Unteramtsarzt noch ein praktischer Arzt.

Von den berechtigten vier Jahrmärkten werden zwei in der Stadt, nämlich den 29. September ein Krämermarkt und den 21. Dezember ein Flachs- und Krämermarkt – und im Dorf den 13. April und 12. Juli ein Holz-, Vieh- und Krämermarkt abgehalten.

Zur Vermittelung des Verkehrs dienen nicht nur die hier durchführende Stuttgart–Heilbronner Landstraße und die Eisenbahn, so wie die Schiff- und Floßstraße des Neckars, sondern es gehen auch Vicinalstraßen nach Ilsfeld, Brackenheim, Nordheim etc., überdieß bestehen noch ordinäre Frachtfuhren nach Stuttgart und Karlsruhe und Botengänge nach Besigheim und Heilbronn.

Das Nähere über die Schifffahrts- und Floß-Anstalten siehe im Zusammenhang unter Besigheim.

Der Eisenbahnhof, auf welchem sich nun auch die Postexpedition befindet, liegt in einiger Entfernung westlich von dem Dorfe.

Die Eisenbahn, welche unterhalb des Bahnhofs zwischen dem Dorf und Kloster über die Zaber setzt, betritt oberhalb desselben die Markung an dem die Fläche des vormaligen See’s südlich umgebenden Bergabhang, aus dem schon berührten Tunnel (s. Kirchheim) mündend. Dieser Stollen oder Tunnel zwischen Kirchheim und Lauffen ist von der Thalebene bei Kirchheim durch die Enge des Bergrückens gegen das Seefeld bei Lauffen auf eine Länge von 2038,6 Fuß mit einem Gefälle von 1/2 Prozent durchgetrieben, und vom 1. April 1846 bis 29. Decbr. 1847

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Besigheim. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1853, Seite 270. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABesigheim0270.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)