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„L. ihre Burg am Neckar und alles, was dazu gehörte in dem Dorfe zu L. und an andern Dörfern und Weilern,“ wie sie „diese Burg mit aller Zugehörde“ von Gerhard v. Ubstatt kauften; auch sollte laut Urkunde an demselben Tag der halbe Hof und Zehente zu L. dem Dorf, welcher an Hedwig von Neuenstein, Erkinger Hofwarts Hausfrau, für 800 fl. versetzt war, nach Hedwigs Ableben an Württemberg kommen. Indeß war ein reichslehenbares Viertheil an der Burg noch geraume Zeit nachher in den Händen Hermann Neest’s von Obrigheim; dieser wurde hiemit von K. Ruprecht am 25. Juni 1400 belehnt, trat es aber (wofern es nicht ein gleichnamiger Sohn war) den 14. Juni 1434 sammt einem Haus, 40 Morgen Wald, einem Theil an den Zehenten und einigen andern Gefällen, um ein Leibgeding an Württemberg ab und dieses wurde sofort am folgenden 30. Juli von K. Sigmund hiemit belehnt (Steinhofer, 2, 781).[1] Im letzteren Jahr löste Württemberg auch seinen früheren hiesigen Besitz (seinen Theil an der Burg zu L., die Stadt und L.) wieder ein, welchen es im J. 1432 Hansen von Helmstadt unter allerlei Vorbehalt versetzt hatte. – Auf die Erwerbung Lauffens hin errichtete Württemberg die Obervogtei Lauffen, wozu die Amtsorte Gemmrigheim und Ilsfeld kamen; der erste bekannte Obervogt ist vom Jahr 1386. Diese Obervogtei bestund bis 1755 und im Jahr 1759 wurde aus demselben Bezirk ein Oberamt gebildet.

Vom hiesigen Ortsadel kommen vor: Herman de Loufen um 1160 Zeuge in einer Kloster Hirschauer Urkunde (Cod. Hirsaug. 50a), Wolframus advocatus de L. in den Jahren 1277–88, Waltherus veteris urbis de Louphen miles den 23. Jul. 1302 in einer Urkunde des Kl. Rechenzhofen, darauf ein jüngerer Wolfram 1309–24, Wilhelm Wolfram’s Sohn 1375.

Von benachbarten Adeligen hatten zu verschiedenen Zeiten allhier Güter, Gefälle, Zehentantheile etc., die von Gemmingen, Helfenberg, Klingenberg, Liebenstein (Sattler, Grafen, 4. Beil. Nr. 61, Mader, Magaz. 4, 478, Scheffer, 33, Zehentantheil und Gilten 1575 an Württemberg ausgetauscht. Klunzinger, 60), Riexingen (Zehentantheil 1440 für 1300 Goldgulden an Kloster Frauenzimmern und von diesem schon 1443 wieder an Württemberg veräußert), Sachsenheim, Sturmfeder, Thalheim, Ubstadt, Weiler (1428, Juni 18. mit den Zehenten zu Auenstein und Lauffen belehnt, Scheffer, 44); von Wilhelm von Sachsenheim und seiner Hausfrau Elsen von Gemmingen, Herrn Diethers von


  1. Lauffen (wohl der sämmtliche frühere württembergische Besitz) erscheint dagegen als der Herrschaft Württemberg Eigen, im Jahr 1420. Steinhofer 2, 707.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Besigheim. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1853, Seite 278. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABesigheim0278.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)