Seite:OABrackenheim0015.jpg

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b. Abdachung und Wasserscheiden.

Der Bezirk zeigt, wie schon aus dem Lauf seiner Gewässer hervorgeht, im allgemeinen eine Abdachung von Westen nach Osten, wobei ihm übrigens auch die Hauptabdachung der unteren Neckargegenden von Süden nach Norden zukommt. Dagegen neigen sich die Rücken des Strombergs und des Heuchelbergs von Osten nach Westen, indem die bedeutendsten Höhen derselben im Osten der Höhenzüge liegen. Als ein Beispiel von der Abflachung des Terrains ist hier zu bemerken, daß man gegenwärtig von Güglingen aus den Kirchthurm von Eibensbach und einen Theil des Orts selbst sieht, was vor 40 Jahren noch nicht der Fall war. Da der Oberamtsbezirk, wie schon bemerkt wurde, in seiner ganzen Ausdehnung in das Stromgebiet des Rheins gehört, so kann hier von einer europäischen Wasserscheide nicht die Rede sein, dagegen tritt eine sekundäre Wasserscheide zwischen dem Neckar und dem Rhein 1/2 Stunde nordöstlich von Ochsenberg aus dem Großherzogthum Baden herkommend in den Bezirk, erreicht bald den Punkt „Rösner“, dort wendet sie sich wieder zurück auf die Landesgrenze, dann mit unbedeutenden Abweichungen bis zur Flur Lerchenbühl, wo sie ihre westliche Richtung in eine südliche ändert und etwa 600 Schritte westlich am Riesenhof vorbei in den „Todtenwald“ und weiterhin auf den Stromberg führt. Auf der Höhe des Strombergs angekommen ändert sie ihre bis jetzt eingehaltene südliche Richtung in eine südwestliche und verläßt hierauf bald den Bezirk, um im Oberamtsbezirk Maulbronn weiter zu ziehen (s. die Oberamtsbeschr. von Maulbronn). Gerade an der Stelle, an der sie den diesseitigen Bezirk verläßt, geht von ihr eine tertiäre Wasserscheide zwischen der Enz und dem Neckar ab und läuft in beinahe östlicher Richtung über den höchsten Rücken des eigentlichen Strombergs bis zu dem Pfefferwald, wo sie eine südöstliche Richtung einschlägt und in das Oberamt Besigheim eingeht (s. die Oberamtsbeschr. von Besigheim).

c. Erdfälle und Höhlen

kommen im Bezirk nicht vor.

2. Gewässer.

Der Flächeninhalt sämtlicher Gewässer d. h. der Flüsse, Bäche, Seen und Weiher beträgt 2044/8 Morgen, davon kommen auf Seen und Weiher 63/8 Morgen, auf Flüsse und Bäche 1981/8 Morgen.

a. Brunnquellen.

Der Bezirk ist im allgemeinen sehr quellen- und wasserreich und alle Markungen haben mehr oder weniger Quellen aufzuweisen mit Ausnahme der Markung Dürrenzimmern; auch die Hochebene des

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0015.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)