Seite:OABrackenheim0118.jpg

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Die Zucht der Schweine ist im allgemeinen gerade nicht unbedeutend, indem sie in mehreren Orten in größerer Ausdehnung, in vielen jedoch meist nur für den eigenen Bedarf oder gar nicht betrieben wird; im letzteren Fall werden die nöthigen Ferkel von außen bezogen. Man züchtet hauptsächlich die halbenglische, norddeutsche und Landrace. Die Orte, welche erhebliche Schweinezucht treiben und theilweise die gezogenen Ferkel oder Mastschweine in größerer Ausdehnung nach außen verkaufen, sind: Botenheim, Dürrenzimmern, Frauenzimmern, Güglingen, Hausen b. M., Hausen a. d. Z., Leonbronn, Michelbach, Nordheim, Pfaffenhofen, Stethen und Zaberfeld. Die Zahl der am 2. Januar 1868 vorhandenen Schweine betrug 4702, unter denen sich 43 Eber und 696 Mutterschweine befanden.

Die Ziegenzucht wird nur in einigen Orten von Unbemittelten in ganz geringer Ausdehnung betrieben; am 2. Januar 1868 waren 450 Stücke im Bezirk.

Die Bienenzucht ist unbedeutend und in den meisten Orten im Abnehmen; nur in den Orten Cleebronn und Dürrenzimmern wird sie mit Glück in größerer Ausdehnung betrieben.

Die Geflügelzucht (Hühner, Enten, Gänse) wird in den meisten Orten nur für den eigenen Bedarf getrieben; die Orte, welche über den eigenen Verbrauch noch Geflügel, namentlich Gänse, in einiger Ausdehnung verkaufen, sind: Frauenzimmern, Kleingartach, Leonbronn, Neipperg, Pfaffenhofen und Schwaigern.

d) Jagd und Fischerei.

In Folge des Jagdgesetzes von 1849 ist die Jagd auch im diesseitigen Bezirk schnell herunter gekommen und, nachdem schon längst kein Schwarzwild vorhanden war, nicht nur das Edel- und Damwild verschwunden, sondern auch das Reh zur Seltenheit geworden. Erst durch die Gesetze vom 27. Oktober 1855 und 24. Februar 1857 konnte die Jagd wieder einigermaßen aufkommen, so daß sich gegenwärtig ein guter, jedoch nicht übertriebener Rehstand in den Waldungen eingebürgert hat; auch der Hase kommt nicht zu häufig vor. Außer diesen findet sich der Fuchs, der Steinmarder, der Iltis, das große und kleine Wiesel; seltener der Dachs, der Edelmarder, die wilde Katze und der Fischotter. Von dem Federwild ist das Feldhuhn auf den meisten Feldmarkungen mäßig verbreitet, ebenso die Wachtel, weniger der Wachtelkönig. Die Waldschnepfe erscheint regelmäßig auf ihren Wanderungen im Früh- und Spätjahr und nistet zuweilen im Bezirk. In den Gewässern des Bezirks stellen sich hie und da verschiedene Gattungen von Wildenten ein. Die Jagdfrohnen und Hundeaufstockungen sind längst abgelöst.

Die Fischerei ist, mit Ausnahme der am Neckar gelegenen Orte

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0118.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)