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und 1213). Die spätesten bekannten Glieder sind: Zeisolf, welcher ums J. 1395 das sog. Elendhaus zu Heilbronn stiftet (O.-A.-Beschr. Heilbronn 217), Erkinger im J. 1399 wohnhaft zu Brackenheim (Klunzinger 1, 42), Berchtold, welcher im J. 1405 einen Lehensstreit zwischen dem Markgrafen Bernhard von Baden und Hans von Urbach entscheiden hilft (Kurzgef. Gesch. des Wild- und Rheingräfl. Hauses Vorber. XXVI.) und Heinrich, Johanniterordenskommenthur zu Rexingen in den Jahren 1405–1409. Bürgerliche dieses Namens kommen im 16. und 17. Jahrhundert in Brackenheim vor (Klunzinger 2, 22). – Viele im 14. Jahrhunderte vorgenommene Verkäufe von Gütern beweisen, daß das Geschlecht schon vor seinem Erlöschen in seinem Vermögen herabgekommen war.

Als die hauptsächlichsten Besitzungen der Familie ergeben sich gemäß den Urkunden über die Erwerbungen, beziehungsweise Veräußerungen derselben die folgenden:

I. In Württemberg.

1. Im Oberamt Brackenheim. S. oben S. 133 und die daselbst genannten Orte im topogr. Theil.

2. Im Oberamt Besigheim. Die Stadt Bönnigheim war kurmainzisches Lehen der Familie; den 30. Mai 1279 trägt Konrad v. M. dem Erzbisthum Mainz 5 Jauchert zu Lehen auf und erhält von demselben 1/3 des dortigen Zehenten, bisher Lehen, geeignet; den 15. Jun. 1279 verkauft er einen Widdumhof an das Domkapitel Speier; den 26. Apr. 1288 verkauft er die Stadt mit Ausnahme des Kirchensatzes, den sein Sohn Zeisolf erhielt, an K. Rudolf I. (Remling Urkb. 1, 359. 355. Würdtwein Dipl. Magunt. 1, 3). – Erligheim: den 30. Mai 1279 trägt Konrad v. M. dem Erzbisthum Mainz einen Hof zum Lehen auf und erhält von demselben 2/3 des Zehenten geeignet (s. o.)

3. Im Oberamt Heilbronn. Böckingen: im J. 1389 kauft Zeisolf von M. 15 Eimer Erbwein und vermacht sie 1397 dem St. Dionysiusaltar in der Hauptkirche zu Heilbronn (Gabelk.) – Böllingerhof: im J. 1306 überträgt Erkinger von M. dem Kl. Adelberg Güter zu Böllingen (O.-A.-Beschr. Heilbronn 325). – Flein: im J. 1393 vermacht derselbe ebendahin die Hälfte von 1/6 Wein- und Fruchtzehenten. (Gabelk.) – Groß-Gartach: im J. 1280 erscheint die Familie hier begütert (O.-A.-Beschr. Heilbronn 300). – Kirchhausen: im J. 1306 wird ein Hof und 1/8 des Zehenten, im J. 1308 werden 2 Höfe und 1/4 des großen und kleinen Zehenten um 236 Pfd. 5 Sch. Hllr. durch Erkinger von M. verkauft (St.-A.).

4. Im Oberamt Ludwigsburg. Beihingen: im J. 1279 verkauft Ulrich von M. mit Zustimmung seines Lehensherrn, des Grafen Konrad von Vaihingen, ein Fischwasser im Neckar an Kl. Bebenhausen (Mone 3, 336).

5. Im Oberamt Maulbronn. Derdingen: Konrad von M. überläßt im J. 1243 dem Heinrich Truhelin dessen bisheriges Lehengut zu eigen; tritt den 11. Jan. 1267 dem Kl. Herrenalb 2 von ihn seither an Renboto von Richen als Lehen hinausgegebene Höfe ab; verzichtet im J. 1282 auf Höfe und Güter, welche sein Lehensmann, Dietrich von Hohenstein, dem Kl. Herrenalb übergibt (Mone 1, 121, 365; 2, 219).

6. Im Oberamt Neckarsulm. Den 30. Okt. 1335 wird Zeisolf von M. vom Erzstift Mainz in Burg und Stadt Scheuerberg und Neckarsulm für 40 Pfd. Hllr. jährlich als Burgmann angenommen. (Würdtwein Nov. subs. 5, 127).

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 212. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0212.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)