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seinem Lagerbuch von 1746 hatte es hier Heller- und Hühnerzinsen, Landachtgetraide, Erb- und Zinswein, einige Wiesen. Der Deutschorden: den 28. Sept. 1496 verkaufte Ulrich Bayer von Bietigheim an die Kommende Heilbronn sein Haus, Hof, Scheuer samt seinem Baugut mit Äckern, Wiesen, Zugehörden und Gerechtigkeiten um 1000 Pfd. Heller, allein den 8. Jan. 1528 verkaufte die Kommende diesen Hof, das Burgstadel genannt, um 2100 fl. wieder an Balthas Müller zu D. (St.-A.). Übrigens bezog der Orden noch im J. 1613 Gefälle hier (Klunzinger 2, 102). Das Bisthum Worms: dasselbe gab im J. 1616 als Obereigenthümer seine Einwilligung zum Übergang hiesiger Lehengüter von Lemlin von Thalheim an Engelhard Göler von Ravensburg (Schannat. Ep. Worm. 1, 268) und hatte noch bis in dieses Jahrhundert herein 3/16 am großen Zehenten.

Von hier begüterten adeligen Familien sind die Neipperg, Lemlin und Göler von Ravensburg schon genannt; hiesige Zehenten des Konz von Neipperg wurden im J. 1379 schiedsrichterlich als württembergische Lehen erklärt (Jäger Heilbronn 1, 163) und im J. 1471 wurden die neippergischen 17 M. Wiesen in hiesiger Markung zu 330 fl. geschätzt (R.-Arch.-Urk. 1, 56). Außerdem kommen vor die Maiser: der Edelknecht Rafan Maiser, gesessen zu D., verschreibt den 24. März 1354 seiner Gattin Anna von Hirzberg für 500 Pfd. Heller Zugeld und Morgengabe hiesige Güter, und Kon der Maiser übergibt den 1. Mai 1381 seiner Schwester Adelhaid, Hans Zytwans Gattin, all seinen hiesigen Besitz (St.-A.). Im J. 1411 verkauft Rafan Hofwart von Kirchheim mit anderen Gütern, die ihm von zwei seiner Basen von Waldeck und Anna Hofwart angefallen waren, einen hiesigen Hof an Gr. Eberhard von Württemberg (Steinhofer 2, 613). Im J. 1450 erscheint Hans von Ehrenberg hier begütert (Jäger Heilbronn 1, 221).

Der Ort war ursprünglich ein Filial von Meimsheim, hatte aber eine eigene der Jungfrau Maria geweihte Kapelle, an welcher schon im J. 1351 ein Kaplan angestellt war (s. o. VII, 2). Die Kaplanei ging von Württemberg zu Lehen (Sattler, Gr. 2. Forts. 222) Den 23. Okt. 1475 wurde auf Bitte des Grafen Eberhard von Württemberg und der Ortseinwohner und mit Einwilligung des Pfarrers von Meimsheim diese Kapelle durch den Bischof Bernhard von Worms zu einer Pfarrkirche erhoben und eine eigene Pfarrei hier errichtet.


Eibensbach,


Gemeinde III. Kl. mit 296 Einw., wor. 2 Kath. – Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Michaelsberg eingepfarrt. 15/8 Stunden südwestlich von der Oberamtsstadt.

Der am nördlichen Fuße des bewaldeten Stromberges im stillen malerischen Eibensbachthal gelegene nicht unfreundliche, von einzelnen schönen Tannenbäumen belebte Ort besteht aus einfachen

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 231. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0231.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)