Seite:OABrackenheim0299.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Wolfram im J. 1298 pfälzischer Burgmann zu Wiesloch (Klunzinger 4, 76); im J. 1311 übergibt er Hellergülten zu Hausen an seine beiden im Kl. Laufen befindlichen Schwestern Elsbeth und Margarethe, welche in den Jahren 1309–1323 als solche Klosterfrauen erscheinen (St.-A.). In der Folgezeit vorkommende Namen sind: Friedrich, an Adelhaid von Canstatt vermählt, † vor 1312; Hans 1330, 1334, im J. 1372 unter denen, welche den Städtehauptmann Grafen Ulrich von Helfenstein gefangen nahmen (Sattler Gr. 1. Forts. 235) 1447; Reinbot um 1360–1376; Wilhelm 1345; Beringer 1359, 1362; Engeltrud, Gemahlin Gerolds von Gemmingen 1359; Pele, Gemahlin Georgs von Enzberg 1379 (Mone 5, 222). Zu den jüngsten Gliedern der Familie gehören: Konz, Konrad, Gemahl der Anna von Sachsenheim, † um 1427 (Schannat Ep. Worm. 1, 289); Anna, in den J. 1399–1411 Gemahlin des Edelknechts Rudolf Kammerer, in den J. 1428–1440 des Syfried Osterbrunn von Riexingen. In der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts verschwindet die Familie aus der Geschichte. Als Wappen führte Reinbot von K. im J. 1297 „einen dem Reichsadler ähnlichen sich aufschwingenden Vogel, auf dem linken Ort einen einfachen Helm, auf welchem ein Ambos“ (Mone 4, 354), Wolfram von K. im J. 1311 einfach jenen Adler (St.-A.).

Den Namen Klingenberg hatten aber auch einige andere Adelsfamilien, deren Mitglieder mit der hiesigen nicht zu verwechseln sind: die Schenken von Klingenberg am Main und die thurgauischen Klingenberg, welchen einige Jahrhunderte lang die Feste Hohentwiel gehörte; insbesondere die Namen Heinrich, Kaspar, weisen auf Angehörigkeit zu der letztgenannten Familie hin.

Unbedeutender oder nur vorübergehender Besitz der Familie war z. B. folgender. Im Oberamt Brackenheim: zu Hausen an der Zaber und Nordheim (s. die Ortsbeschreibungen). Im Oberamt Besigheim: zu Laufen ums J. 1360 Theile am Wein- und Kornzehnten (Sattler Gr. 4. Forts. Beil. 224). Im Oberamt Heilbronn: zu Böckingen im J. 1362 Güter verkauft (Jäger, Heilbronn 1, 155), 1405 1/6 kleinen und Kornzehenten mit Zustimmung des Lehensherrn, des Grafen von Eberstein, verkauft. Im Oberamt Ludwigsburg: zu Holzweiler 1411 Güter ans Stift Backnang vermacht (St.A.); Theile am Korn- und Weinzehenten zu Thamm und ein Theil an Thalhausen, die Anna von K. ihrem Gatten Rudolf dem Kammerer (s. ob.) gegeben, im J. 1399 an Württemberg verkauft (Steinhofer 2, 554). Im Oberamt Marbach: zu Auenstein um 1360 die Hälfte des großen und kleinen Zehenten als ein von Vaihingen herrührendes württembergisches Lehen (Sattler a. a. O. 222).

Die Burg Klingenberg war ein Lehen der Familie vom Hause Baden, ohne daß jedoch die Zeit und Art des badischen Erwerbs bekannt wären. An dem Kriege, welcher im J. 1360 zwischen K. Karl IV. und den Grafen Eberhard dem Greiner und Ulrich IV. von Württemberg ausbrach, war auch der Besitzer der Burg, Reinbot von K. auf Seiten der genannten Grafen betheiligt und daher wurde

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 299. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0299.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)