Seite:OABrackenheim0318.jpg

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Thales 1/2 Stunde nördlich von Massenbach und besteht aus einem Wohngebäude und großartigen Ökonomiegebäuden. Gutes Trinkwasser ist hinreichend vorhanden, auch liegt hier ein 1/8 Morgen großer Weiher. Zu dem Hof gehört ein größtentheils arrondirtes Gut (163 Morgen Äcker, 26 Morgen Wiesen und 1 Morgen Garten), das von einem Pächter im Dreifeldersystem gut bewirthschaftet wird. Auf dem Gut sind 40 St. Rindvieh (Neckarschlag und Simmenthalerrace gekreuzt) und 6–8 Pferde aufgestellt. Der Boden ist fruchtbar und besteht theils aus Lehm, theils aus den Zersetzungen der Lettenkohlengruppe. Der Hof wurde aus verschiedenen der Familie Massenbach gehörigen Grundstücken zusammengesetzt und von Friedrich Reinhard v. M. und seinen beiden Brüdern den 6. Nov. 1797 an Behr-Herzog in Massenbach um 51.500 fl. verkauft; Besitznachfolger wurden im Jahr 1820 der badische Geh.-Rath von Degenfeld, dann zwei Bauern von Adersbach, später Freiherr von Holzing in Karlsruhe, während dessen Besitzes ein Streit über den lehensrechtlichen Charakter des Gutes den 6. Nov. 1844/26. Febr. 1845 durch Vergleich beendigt wurde; endlich wurde der Hof in neuester Zeit Fideicommiß der Familie von Tessin (Hochdorf).

Die Untere Mühle, liegt 1/8 Stunde unterhalb Massenbach am Massenbach (s. oben).


Meimsheim,
mit Bellevue, Hof, untere Schellenmühle, Haus, obere Schellenmühle, Haus, und Stärkefabrik, Haus.
Gemeinde II. Kl. mit 956 Einw., wor. 38 Kath. – Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Michaelsberg eingepfarrt. Seit Januar 1873 Sitz einer Postexpedition. Etwa 25 Minuten südöstlich von der Oberamtsstadt gelegen.

Am östlichen Saume des Zabergäus, wo der Stromberg und der Heuchelberg sich am weitesten von einander entfernen und einem fruchtbaren Flachlande eine große Ausdehnung gestatten, hat Meimsheim am linken Ufer der Zaber eine sanft gegen Süden geneigte reizende Lage gefunden. Der ansehnliche, gedrängt und ziemlich regelmäßig angelegte Ort ist von gut unterhaltenen gekandelten Straßen durchzogen und gewährt mit seiner einige 100 Schritte außerhalb (nördlich) gelegenen stattlichen Kirche eine sehr freundliche Ansicht. Manche seiner Häuser haben hübsch gearbeitete steinerne Erdgeschosse aus dem vorigen Jahrhundert. Durch den Ort führt die Landstraße von Lauffen nach Brackenheim und überdieß gehen gut unterhaltene Vicinalstraßen nach Kirchheim, Bönnigheim, Botenheim und Hausen, dem Ort seinen Verkehr nach allen Richtungen hin sichernd. Steinerne Brücken führen innerhalb des Orts eine über die Zaber und eine

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 318. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0318.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)