Seite:OABrackenheim0325.jpg

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mit 4 Mahlgängen, einem Gerbgang, einer Schwungmühle und einer Rollgerstenmühle mit 3 Roll- und 3 Schälgängen, sowie mit einer Hanfreibe. Etwa 10 Minuten von hier thalabwärts liegt die

untere Schellenmühle mit einem Gerbgang und 3 Rollgerstengängen, nebst einer Ölmühle mit 4 doppelten Pressen.

Die Stärkefabrik, liegt bei der unteren Schellenmühle.

Der Name des Ortes wurde in früherer Zeit Meginbot(d)esheim, Megenboteshain, Meinboldisheim (1188. Cod. Lauresh.), Meigensheim (1254), Megenshain (1255), Megensheim (1262, 1265, 1272), Meinsheim (1265. Cod. Hirs.), Menbotzheim (1323), Meimotzhain (1332), Memolzheim (1351), Memmetzheim (1379), Meymtzheim (um 1450), Meginsheim, Mebossheim (Cod. Hirs.) u. s. w. geschrieben und ist auf Meginboto zurückzuführen, was von dem althochdeutschen megin, magan, = groß, stark, und dem Mannsnamen Boto herkommt.

Sieht man von den bereits dargestellten Spuren der Römer und von den fabelhaften Chroniknachrichten über ein früheres Vorkommen des Ortes in der Geschichte ab (vgl. Klunzinger 1, 8 u. 9), so wird derselbe zuerst genannt durch die Besitzungen mehrerer Klöster an ihm, so vor Allem des Klosters Lorsch. Es schenkten dahin verschiedene Huben, Mansen, Häuser, Wiesen, Leibeigene u. s. w. „in Meginbotesheim in pago Zabernachgowe“ den 19. Mai 788 ein gewisser Fravirat, den 16. Febr. 793 die öfters genannte Hildburg, den 19. Dec. 795 Drageboto und sein Bruder Liutfrid, den 20. Sept. 805 Wolfmunt und seine Gattin Waldrat (Cod. Lauresh. nro. 3522. 3525–3527). Dem Kloster Hirsau schenkten um 1110 Wecil von Meimsheim 4 Huben, Gertrud von M. 1 Hube, Eggehard, Bruder Schwiggers von Eberdingen 1/2 Hube, in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts Zeisolf von Brackenheim 1/2 Hube (Cod. Hirs. fol. 36b, 42b, 69b). Das Priorat Reichenbach erhielt hier Güter und Leibeigene durch Mangold von Leimbach, welche Schenkungen dessen Bruder Heinrich bestätigte, sein Enkel Guntram zuerst beanstandete, allein später in Folge von Entschädigung durch das Priorat auch bekräftigte; ferner erkaufte es Grundstücke von Hermann von Bilfingen (Reichenbacher Schenkungsbuch aus der Mitte des 12. Jahrhunderts im Wirt. Urkb. 2, 401). Das Kloster Rechentshofen erkaufte im J. 1260 von den Testamentsexekutoren des Vogts Walther von Laufen um 200 fl. Zehenten, Äcker, Weinberge, Gülten u. s. w. hier und in Löchgau, welche früher dem Kloster Maulbronn gehört hatten, und verkaufte den 24. Nov. 1323 einen jährlichen Zins von 6 Malter Roggen, 6 Malter Spelts, 6 Malter Haber aus seinem größeren Hofe allhier an den Haller Bürger Rügger Brediger (Mone 4, 439 und 5, 195). An das Kloster Herrenalb vergabte der Edelknecht Werner von Münklingen den 7. Jan. 1332 all sein

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 325. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0325.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)