Seite:OABrackenheim0367.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

gestorben, daher die Markung großentheils wüst und öd geblieben. Die Landschaft erwiderte, diese Ausstände zu erlassen sei nicht nöthig, da solche ja nicht eingetrieben zu werden pflegen (Klunzinger 2, 145). Am 7. Sept. 1799 drängte eine Abtheilung Franzosen den österreichischen Obersten v. Wolfskeel bis auf die erste Anhöhe hinter Nordheim zurück, wo das württembergische Bataillon v. Mylius zu seiner Unterstützung bereit stund; es entspann sich ein unbedeutendes Gefecht, in dessen Folge Oberst Wolfskeel noch etwas weiter zurückging, doch wurde Abends Nordheim wieder von den Österreichern besetzt. – Im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts störten die damals überhaupt nicht selten vorkommenden separatistischen Bewegungen auch die hiesige kirchliche und bürgerliche Ordnung, ein eigenthümlicher Charakter wohnte jedoch diesen Erscheinungen nicht inne, und mit der Auswanderung eines der eifrigsten Separatisten, des Müllers Chr. Fr. Greulich, nahm die Erregung ab. Ohne daß bei der Untersuchung die Sache an den Tag gekommen wäre, wurde den Separatisten allgemein die Anstiftung des großen Brandes zur Last gelegt, welcher in der Nacht vom 27./28. Dec. 1810 in einer Scheuer des damaligen, den Separatisten abgeneigten Schultheißen Binder ausbrach und mit der Kirche 59 Gebäude zerstörte; die Brandentschädigung betrug 12.162 fl. 41 kr. 1

Im 13. und 14. Jahrhundert schrieb sich eine adelige Familie nach dem Orte, von welcher folgende Mitglieder vorkommen: Dietrich 1220 (Gabelk.); Konrad, den 18. Febr. 1263 Subcellerarius im Kloster Maulbronn (Mone 1, 255); Emehard den 11. Juni 1267 Zeuge Konrads von Magenheim (Mone 1, 365), den 21. Juni 1284 Besitzer eines Weinbergs bei Zaisenhausen (St.-A.); Heinrich den 8. Sept. 1285 Zeuge in einer Urkunde des Klosters Maulbronn (St.-A.); Beringer und Dietrich, Gebrüder, Bürgen Ottos von Bruchsal den 25. Febr. 1288 (Mone 2, 243); Albrecht, Zeuge des Markgrafen Rudolf I. von Baden († 1288) in einer undatirten Urkunde des Klosters Gottesau (Bader, Markgr. Rudolf von Baden 32); Ludwig im J. 1289 Stiftsherr zu Wimpfen (Mone 15, 311); Albrecht, sein Bruder Luzo, und Beringer den 26. Nov. 1309 Bürgen Eberhards von Hirzberg (Mone 13, 36), Albrecht und Luz den 24. Jul. 1312 Verkäufer von Gütern zu Tiefenbach, Freudenstein und Hohenklingen an das Kl. Maulbronn (Klunzinger, Maulbronn 2, 27); Albrecht den 18. Okt. 1312 Bürge Wilhelms von Freudenstein (Mone 5, 448); Albrecht und Lutzo von N. zu Gochsheim im J. 1323 Erbpächter der dortigen Frühmesse (Mone 13, 87), den 23. Apr. 1344 Gutthäter des Klosters Herrenalb (Mone 6, 332). Den 20. Febr. 1372 gibt der Edelknecht Hans von N., Sohn des † Gerhard von N., seiner Schwester Anna im Kloster Rechentshofen 6 Pfd. Hllr. Gült von seiner Hälfte des Hofes zu

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 367. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0367.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)