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obere Hälfte des Burgstadels mit Zugehörden, insbesondere 265 M. Walds mit den darin liegenden Wiesen erhielten. Von nun an blieb der Besitz Brombergs einige Jahrhunderte getheilt.

Die obere Hälfte, welche wenigstens nach späteren Kaufbriefen das Schloß, wie es mit einer Mauer umfangen, samt einer davor herausstehenden Behausung, Scheuern, Stallung, Hofraithen, und allen anderen Zugehörden und Gerechtigkeiten, Gärten und Gütern, Waidwerk auf dem Bromberg und auf Ochsenbacher, Spielberger, Hohenhaslacher, Horrheimer und Steinbacher Zehenten, 280 M. Waldes umfaßte, kommt bald als Kunkellehen vor, und zwar erscheinen als Lehensbesitzer: im J. 1492 Hans von Ützlingen, im J. 1511 Richwin von Wittershausen als Träger seiner Gattin, Agathe von Ützlingen, im J. 1524 Ulrich von Wittershausen. Aus dessen Familie verkauften diese Hälfte mit allen Rechten und Zugehörden den 1. Febr. 1650 Heinrich Philipp von Wittershausen und seine Schwestern um 5200 fl. an Ursula von Schemberg geb. Zollikofer, nach deren Tod den 19. Aug. 1651 ihr Sohn aus ihrer ersten Ehe mit dem Obristen und Obervogt zu Blaubeuren Stephan Hehlin, der badische Kammerjunker spätere französische Rittmeister, Hans Sigmund Hehlin hiemit belehnt wurde.

Die untere Hälfte Brombergs, welche auch Nirbenhof genannt wurde, wird zwar noch in späteren Lehenbriefen als „Bromberg die Festin halb samt Zugehörungen“ bezeichnet, allein nach dem genaueren Lagerbuch von 1603 begriff dieselbe damals in sich an Gebäuden nur eine neue Behausung, Scheuer, Ställe und Bronnen, dazu sonstige andere Zugehör, alles unterhalb des Schlosses bei einander liegend, Äcker, Wiesen, 267 Morgen Walds, Gülten, Leibeigene an verschiedenen Orten u. s. w. und gehörte das Schloß ausschließlich zum anderen Theil. Als Lehensbesitzer dieser unteren Hälfte kommt schon den 14. Jun. 1466 wieder Seifried Osterbronn von Riexingen vor; aus seiner Familie erscheint zuletzt belehnt im J. 1551 Hans von Riexingen. Es folgen ihm den 29. März 1554 der herzogliche Jägermeister Jordan von Braitenbach, den 28. Febr. 1594 der württ. Rath Dr. Georg Gadner und nach seinem Tode den 1. Febr. 1606 sein Schwiegersohn Poppo von Wizleben, Forstmeister am Stromberg. Von den Wizlebenschen Erben gegen eine Abfindungssumme auch diese Hälfte, und zwar eigenthümlich zu erwerben, gestattete den 11. Febr. 1654 Herzog Eberhard III. von Württemberg dem schon genannten Besitzer der anderen Hälfte, H. S. Hehlin.

Den 4. Juli 1664 verkaufte dieser Hehlin den oberen und unteren Bromberg um 10.000 fl. und 300 fl. Leihkauf an genannten Herzog, wobei seine Schwester Anna Johanna, Gemahlin des Oberstwachtmeisters Jobst Heinrichs von Heideck auf ihre Erbansprüche an den oberen Bromberg als Kunkellehen eidlich verzichtete. Der Erwerb

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 378. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0378.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)