Seite:OABrackenheim0379.jpg

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wurde zunächst der herzoglichen Rentkammer zugetheilt, welche ihn den 4. Juni 1766 an die 3 Gemeinden Hohenhaslach, Ochsenbach und Spielberg um jährlich 800 fl. in perpetuirlichen Bestand gab (St.-A.). Das Schloß selbst konnte schon in den 30er Jahren des 18. Jahrhunderts um seiner Baufälligkeit willen nicht mehr bewohnt werden, und im J. 1824 wurden die Überreste der Ringmauer von der Gemeinde Ochsenbach vollends abgetragen und die Steine zum Bau der im Thal vorbeiführenden Vicinalstraße verwendet. Noch aber führen die umliegenden besonders versteinten Güter den Namen Bromberger Markung.

Die früher zur unteren Hälfte des Brombergs gehörige Bromberger Mühle wurde laut einer Inschrift am Eingang derselben von Poppo von Wizleben im Jahr 1611 erbaut, von der Rentkammer aber den 11. Nov. 1696 mit manchen Vergünstigungen an zwei Gebrüder Rieger um 700 fl. und 7 Schfl. Kernen jährlicher Gült verkauft (Klunzinger 3, 182).

Bei Bromberg lag der abgegangene Weiler Schippach, welcher zuerst in magenheimischem Besitz auf Graf Burkhard (VI.) von Hohenberg vererbt wurde. Bei dem Verkaufe seines Erbes den 18. Okt. 1321 behielt derselbe diesen Weiler für sich zurück (vrgl. ob. S. 179). An ihn erinnerte noch in späteren Jahrhunderten die Schippacher- oder Schuppenmühle; sie wurde von Herzog Ludwig von Württemberg den 16. Nov. 1573 an die Gebrüder Sebastian und Eberhard von Wittershausen als Erbgut verkauft, den 3. Sept. 1670 von dem Lehensbesitzer Dr. Wallradt von Brüggen wieder an Württemberg abgetreten, brannte aber im J. 1690 ab und wurde nicht wieder aufgebaut.


Ochsenberg,
mit Riesenhof,
Gemeinde III. Kl. mit 585 Einw., wor. 2 Kath. a. Ochsenberg, Pfarrdorf, 564 Einw., b. Riesenhof, Weiler, 21 Einw. – Ev. Pfarrei, die Kath. sind nach Stockheim eingepfarrt. 31/4 Stunden westlich von der Oberamtsstadt gelegen.

Da wo im weitesten Sinne das Zaberthal seinen Anfang nimmt, liegt im westlichen Theil des Heuchelbergs frei und angenehm der freundliche ansprechende Ort, der theils auf die Hochebene, theils an den Abhängen gegen das Riesenbachthal und eines kurzen Seitenthälchens desselben halbmondförmig hingebaut ist. Ochsenberg war früher ein Städtchen und rings von einer Mauer umgeben, die theilweise, namentlich an der Ostseite, auf große Strecken noch erhalten ist, während an den übrigen Seiten nur noch Bruchstücke sichtbar sind; z. B. an der Nordwestecke hat sich noch ein Thürmchen (Halbrondel) und ein kleiner Theil der anstoßenden Stadtmauer erhalten. Der Ort hatte zwei Thore, das hintere und das vordere Thor, ersteres stand an der Nordseite des ummauerten Städtchens, südlich vom

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 379. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0379.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)