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s kårəin staw (Staub), da dinkel in schrollə (Schollen), so gräth alles im vollə.

Der Strohmist sagt: Wachs, i hilf derzuə.
Der Schafmist sagt: Wenn d’net willt, no muast.
Der Laubmist sagt: Mach, was du willt, i flieg dervon.

z’agger forə, mêⁱnə, reissə stürzen. hëwerə Haber säen, s’ha machə, im hâ machə Heuet, oməd Öhmd, d’ërə Ernte. wîschə fêchə Wiesen säubern. êchə eggen. schletterle eine kleine Fuhr. ratteln den Wagen binden. spotə Schore. krêwə Korb. ränzlə das Gras am Rand der Wiese abmähen.

Gewächse: s korə Roggen. s traad Getreide, ranschə Angersen. zwiffel Zwiebel. keid Krautsetzlinge. krautrüwə Bodenrüben. kripsi Obst, kripsen entwenden. obes Pflaumen (Westg.) schmeckə kindlich für Blumen. maserò majoran Lein- Flachssamen êschwingaⁿ Rauhwerg, achel Abfall von Hanf. kimmerling Gurken zirrädle (Grön.), josephlich (Hörbühl) Bohnenkraut. lummelə, halbverwelkt.

Wald: hoͧlz Wald. braubêr Brombeer, hoolbeer Himbeere. rothbêr Erdbeere. schwarzbêr Heidelbeere. mêsi Moos. drudennest Mistel. másselter oder messelter Maßholder, wéchelter Wachholder, hieffelter Hagenbutten. lauweri Laub. fîchtküə, ochsenmotschel Tannenzapfen. brausch vom Holz spröde, brüchig. drêmel Prügel. Im Wald hüllerts hallt es wieder.

Thiere: emes Ameise, katholische e. rothe Ameisen, wefzgə Wespen, schrötel Hirschhornkäfer. morchəstehler Schmetterling. Der Holzkäfer „die Todtenuhr“, Anobium pertinax, heißt auch Erzschmidle oder Dengelschmidle.

Zeit: bichenëttle (bigenot) kaum z. B. hats gereicht. inemol hie und da. noͧ né noch nicht. a nîtle kurze Zeit. vor ama klanə weng soeben. tt>allbot alle Augenblicke. alləwail eben jetzt. aber allemol allerdings. uf bêtleitə bis zum Morgen- und Abendgeläute owed nach Mittagessen, heind heute Nacht, z halwer owed um die Mitte des Nachmittags. nechde gestern Nacht, vornechde vorgestern. vorder wuche, hinter uff d’wuche. in de erstə dåch. im dusel im Finstern. s langt se no. so lang mer singt, is d’kerch net aus.

Witterung: s niwelt Nebelregen. s kisselt. des is a mol a butzə ein Regen- oder Schneeschauer. do kummd a gûs ein starker Platzregen. das gîs Überschwemmung. d’ keld stosst se. s gschlafft thaut auf. s baurəneck Nordwest, wo’s hell werden muß, wenn beständige Witterung kommen soll. dr bairisch wind der kalte Ostwind.

Wetterregeln: Vorzeichen des Regens, wenn die Flöhe rührig sind, der Ruß an der Pfanne glänzt, die Hennen krähen, die Raben ins Dorf fliegen. Wenns am Sonntag regnet, dauerts die ganze Woche. Wenn die Gänse steigen (auf Holz oder Steinhaufen) wirds kalt. Urschele thu s kraut heim, sonst kommt der Simmele und schneit nein (zwischen 21. und 28. Oktober muß das Kraut heimgebracht werden).

Bürgerliches und kirchliches Gemeinwesen: s oord, s is nor so a drecknest, a saubers êrtle mit starkə baurə (reiche

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0125.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)