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Westgartshausen, wahrscheinlich die Dingstätte für die Herrschaft Lohr, s. d. Arch. f. U.-F. 24, S. 109, zu welcher auch der Pfarrbezirk von Stimpfach gehört haben dürfte, endlich der Gerichtsbezirk von Kreßberg mit der alten Pfarrei Lustenau (und Waldthann) und dem südlichen Theil von Bergertshofen. Die ursprünglichen Rechtsverhältnisse von Honhardt, Gründelhardt sind noch nicht aufgehellt: sicher ist, daß sie auch in den Fraischbezirk Crailsheim gehörten. Im Westen beanspruchte Brandenburg die Fraisch bis an die Bühler bei Unter- und Ober-Sontheim, während Limpurg Markertshofen schon seit 1580 in seine Obrigkeit zog, wie denn Markertshofen, Hilpert, Neuberg, Spaichbühl, Steinehaig auch im Verzeichnis der Centorte im Stadtbuch von Crailsheim fehlen.

Von edelfreien Geschlechtern waren im Bezirk ca. 1100 die Herren von Burleswagen, von Lare (Lohr), Rihtilbach und die Grafen von Flügelau heimisch. Der Ortsadel erscheint vom 13. Jahrhundert an überaus zahlreich in Beurlbach, Bronnholzheim, Burleswagen, Crailsheim, Ellrichshausen, Erkenbrechtshausen, Eschenau? (Nestlinsberg), Goldbach, Gröningen, Gründelhardt, Grunach abg., Honhardt, Jagstheim, Ingersheim, Kreßberg, Likartshausen, Lohr, Neuberg, Onolzheim, Rechenberg, Stimpfach, Sulzbach abg., Teufstetten (?), Triftshausen, Wittau, Wolmershausen, Wüstenau.

Die größere Hälfte des Oberamts auf dem rechten Jagstufer, vielleicht mit Ausnahme der zur Cent Hengstfeld gehörigen Gemeinden Satteldorf und Gröningen, gehörte zur Herrschaft Lare = Lohr (s. Stimpfach, Leukershausen, Lohr), deren Dienstmannen, die Herren von Crailsheim, auf dem Burgstall zu Crailsheim saßen, während die kleinere Hälfte auf dem linken Ufer der Jagst den Grafen von Flügelau zustand (Altenmünster, Gründelhardt, Honhardt, Jagstheim, Onolzheim, Roßfeld, Spaichbühl, Tiefenbach, Triensbach, Unter-Speltach, Wolfertshof, aber auch Goldbach und Westgartshausen). Gegen das Ende des 13. und im Anfang des 14. Jahrhunderts war der Besitz der Herren von Lohr sammt dem flügelauischen Amt Honhardt an die Grafen von Oettingen gekommen, welche 1289 die Besitzungen des St. Morizstifts in Augsburg um 1300 Pfd. erworben (Crailsheim, Steinbach, Ganzhoven abg., Schwarzenhorb, Busenweiler) und 1317 auch Lohr als Pfand von Ellwangen inne hatten. Da Konrad Schrimpf von Oettingen als Verbündeter Eberhards von Württemberg am 15. Mai 1310 der Reichsacht

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 171. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0171.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)