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müde, 1791 abtrat, kam das Amt Crailsheim 1792 unter Preußen, das alsbald die benachbarten ritterschaftlichen Herren wie auch das hällische Amt Honhardt seiner Oberhoheit unterwarf und preußisches Recht, Steuern und Konskription einführte. Im Wiener Vertrag vom 15. Dezbr. 1805 gieng Haugwitz auf die Klausel ein: Preußen tritt an Bayern das Fürstenthum Ansbach ab. Nach langen Verhandlungen erfolgte am 27. Mai 1806 die Übergabe an die Krone Bayern. Bayern trat aber seinen Besitz durch Staatsvertrag vom 18. Mai 1810 an die Krone Württemberg ab, welches durch den Reichsdeputationshauptschluß vom 25. Febr. 1803 bereits das hällische Amt Honhardt und den Besitz der gefürsteten Probstei Ellwangen in Stimpfach bekommen hatte.

Von größeren weltlichen Herrschaften hatten außerdem Lehen und Besitzungen im Bezirk: 1. Bayern-Pfalz die von Konrad Schrimpf von Oettingen aufgegebenen Besitzungen, auf deren Lehenschaft aber Bayern am 29. März 1310 verzichtete, als Konrad die Reichsacht drohte. Trotzdem nahm Ludwig der Bayer Crailsheim und Honhardt wieder als bayrische Lehen in Anspruch und vergab sie als solche. Ebenso war Neuberg bayrisches Lehen. Beim Aussterben der Grafen von Helfenstein 1627 bekam Bayern auch deren Lehensgüter im Bezirk mit der Herrschaft Wiesensteig. 2. Die Grafen von Castell in Reinbottenhausen abg. 3. Die Grafen von Helfenstein jedenfalls seit Ende des 14. Jahrhunderts, ob als Erben Adelheids von Hohenlohe, Gattin Johanns v. Helfenstein, Tochter Konrads v. Hohenlohe und Elisabeth v. Oettingen, † 1356, oder aus dem Erbe der Grafen v. Dillingen? Rechte und Gut zu Altenmünster, Bronnholzheim, Crailsheim, Hergershof abg., Lixhof, Ingersheim, Ofenbach, Satteldorf, Schipperg, Vehlenberg. 4. Hohenlohe: Stadt und Amt Crailsheim, Besitz in Birkelbach, Volkershausen, Goldbach, Gröningen, Bölgenthal, Bronnholzheim, Helmshofen, Triftshausen, Grunach, Gründelhardt, Hellmannshofen, Markertshofen, Amt Honhardt mit Parz., Jagstheim, Ingersheim, Mariä-Kappel, Hilpert, Neuberg, Waldbuch, Onolzheim, Roßfeld, Satteldorf, Auhof, Burleswagen, Stimpfach, Tiefenbach, Rüddern, Triensbach, Buch, Reußenberg abg., Weilershof, Waldthann, Weipertshofen, Hochbronn, Käshof, Lixhof, Westgartshausen, Likartshausen, Lohr, Oshalden. 5. v. Leiningen? Buckenweiler. 6. v. Oettingen s. oben: Buckenweiler, Burleswagen, Deufstetten, Eichenberg, Goldbach, Gröningen, Kreßberg, Leukershausen, Mistlau a. d. L. 7. Preußen als Rechtsnachfolger der Grafen v. Geyer die Herrschaft Goldbach 1709–1729. 8. Württemberg: Buch, Honhardt mit Umgegend, die Güter des säkularisirten Stiftes Möckmühl und die von den Herren von Crailsheim für den Zehnten von Simprechtshausen ertauschten Höfe. Der Besitz des ritterschaftlichen Adels wie ritterbürtigen Geschlechter der Städte war ebenso zahlreich als zersplittert (s. die Ortsbeschreibung).

Die Lage des niederen Adels seit dem Ende des dreißigjährigen Kriegs war bei aller Selbständigkeit, welche die Eingliederung in die

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 173. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0173.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)